Die Frage die immer wieder in den Raum geworfen wird ist welche die beste Regierungsform sei. Jede Form hat eindeutig Vor- und Nachteile für jeweils unterschiedliche Gruppen. Der Kommunismus bringt üblicherweise Vorteile für das unterste Prozent sowie die Apparatchiks, der Kapitalismus für Arbeiter und Mittelstand und Aristokratien sind verflixt gemütlich für die Oberklasse.
In der Theorie jedenfalls.
In der Praxis ist die Regierungsform aber zweitrangig. Wesentlicher ist die Frage „wie viel Macht diese Regierung über ihre Untertanen hat“.
Hier lohnt es sich in die Extreme zu gehen: eine Demokratie mit absoluter Macht (100% Umverteilung/Steuern) wird geradezu zwangsläufig autoritärer agieren als eine Monarchie ohne jede Macht (0% Steuern).
In anderen Worten: Zwei Regierungsformen sind voneinander funktional ununterscheidbar sobald sie keine Macht besitzen.
Wenn ich Macht sage meine ich im Wesentlichen Geld sowie die Kompetenz zu Zwang und Nötigung.
Ein König, der keinerlei Macht besitzt, mag zwar dem Namen nach König sein aber was nützt das? Ohne Steuergeld kann er keine Männer mit Waffen finanzieren, die er dann benutzt um seine Macht auszuweiten. Er kann seine Freunde nicht auf Kosten seiner Feinde reich machen (Umverteilung) und niemand wird sich an seine Regeln halten wenn er keine Männer mit Waffen hat die jene strafen die sich eben nicht an die Regeln halten.
In knappen Worten: die fürchterlichste, autoritärste, parasitärste und abstoßendste Regierungsform ist völlig harmlos, wenn die Bevölkerung ihr kein Geld gibt bzw. sie keines nimmt oder nehmen kann.
Egal wie idiotische Gesetzte so eine Regierung erdenkt, wenn niemand sie durchsetzt, sind sie unbedeutend.
Gleichwohl wird die beste, gütigste und freundlichste Regierungsform geradezu zwangsläufig „falsche Entscheidungen“ treffen und damit tyrannisch agieren.
Wenig Tyrannei führt, aufgrund des Selbsterhaltungstriebes der Führenden, zu noch mehr Tyrannei.
In noch knapperen Worten: Je mehr Macht wir von uns zur Führung verschieben, desto mehr Schindluder wird damit getrieben.
Vertraut man sich nun aber selber weniger, als einer Gruppe von Wildfremden die Herrschaftsansprüche stellen, wirkt die Idee diesen Menschen die eigenen Rechte zu überschreiben verlockend.
Menschen mit einem gesunden Maß an Selbstbewusstsein hingegen werden eher skeptisch auf die Idee reagieren dass Fremdbestimmungen ihr Leben verbessern würden.
Die beste Regierungsform hängt also maßgeblich davon ab wo man im Moment gerade gesellschaftlich steht. Zudem kommt die Selbsteinschätzung der eigenen Handlungen.
Vertraut man in sich wird man zur Freiheit tendieren, Misstraut man sich selbst, wird man Führung suchen.
Hier drängt sich die Frage auf ob nicht all die Autoritären, linke, rechte, religiöse und so weiter, nicht am Ende des Tages einfach nur als Kind zu selten gehört haben „du schaffst das, glaub an dich!“?
Wie es auch sei, lieber Leser, vertrau in Dich.
Ich glaub an Dich!