Ein Peak beschreibt einen Höchstpunkt und damit eine Trendumkehr. Sehr bekannt ist hierbei Peak Oil, die Beobachtung dass wir von Jahr zu Jahr weniger Öl fördern. Im Falle von Öl liegt dieser Zeitpunkt in den 1970igern.

Das Gleiche gilt für alle möglichen Rohstoffe, etwa Helium oder Wolfram.

Aber nicht nur Dinge werden nachgefragt. Auch Ideen unterliegen solchen Prozessen.

Nehmen wir etwa die Nachfrage nach Christentum. Zu Beginn seiner Existenz fragte kaum jemand Christentum nach, bis der Staat Rom plötzlich einschritt. Durch Subventionen explodierte die Nachfrage und stieg für Jahrhunderte. Irgendwann war der Markt gesättigt.

Jedes Volk das man „missionieren“ konnte, war missioniert. Was folgt ist eine Zeit der Stagnation die dann von einem Abfall gezeichnet ist.

Stellten Christen etwa 1900 noch 36,6% der Bevölkerung, liegt dieser Wert nun bei 33%. Mit hoher Wahrscheinlichkeit haben wir Peak Christentum hinter uns gebracht.

Der Islam hingegen hatte 1900 nur einen Anteil von 13% und liegt nun bei etwa 22,5%. Hier liegt der Peak vermutlich in der Zukunft. Im Hinblick auf die phantastischen Erfolgsgeschichten islamischer Staaten ist das für manche ein Grund zu jubeln. Nicht natürlich für Menschen denen Wissenschaft, Menschenrechte oder Fortschritt am Herzen liegt. Aber wir sind ja nur eine Minderheit.

Ebenso interessant ist die Nachfrage nach Sozialismus. Das letzte Jahrhundert sah definitiv eine massive Nachfrage nach Bevormundung durch den Staat/Partei/System/Führer (vulgo „Sozialismus“). Es ist hierbei unbedeutend ob wir über den nationalen oder internationalen Flügel sprechen, ihre Methoden sind bekanntlich ähnlich.

Die Nachfrage nach Sozialismus stieg massiv mit der Reduktion an Nachfrage für Christentum. Gott wurde als Problemlöser verlacht, der Staat als Problemlöser gefunden. An Stelle der Gemeinde trat die Partei und die gute Nachricht las man jetzt nicht mehr aus einem staubigen Buch sondern aus einem Manifest.

Geändert hat sich freilich nicht viel. Die Lämmchen folgen den Anweisungen, machen lustige Gesten mit ihren Händen und arbeiten für die Führung (im Glauben die Führung arbeitet für sie).

Die interessante Frage ist ob der Sozialismus gepeakt hat und wenn ja, dann scheinbar eventuell vor sehr kurzer Zeit.

Einigen Beobachtungen zufolge erfolgte eine Trendumkehr etwa 2015. Die Mehrheit der Medien waren pro Sozialismus, praktisch jede Partei (incl etwa der FPÖ in Österreich) warb mit „sozialer Gerechtigkeit“.

„Rechts“ war ein Schimpfwort. Wir rückten unaufhaltsam nach Links, jede Kurskorrektur Richtung Mitte war ein „Rechtsruck“.

Und plötzlich purzelten Steine.

Die EU erholte sich von keiner ihrer Schlagseiten, die USA fiel vom linken Flügel ab, Russland pochte auf seinen Weg. In der dritten Welt krachten die sozialistischen Regierungen, wohingegen die kapitalistischen erfolgreich nach oben schwangen. Egal wie viel Gift und Galle die reiche westliche Linke in ihre Richtung spuckte, die Nachfrage nach Brot war einfach wichtiger als die Nachfrage nach sozialer Gerechtigkeit.

Warum peakte das Christentum? Weil es sein Versprechen nicht halten konnte. Seit 2000 Jahren soll die Welt untergehen und durch ein göttliches Paradies ersetzt werden.

Der Sozialaismus hat ein vergleichbares Problem. Nach über hundert Jahren Experiemnte ist die Ausrede „das war kein echter Sozialismus“ wertlos geworden.

Wie das Christentum kann der Sozialismus einfach nicht liefern. War die Nachfrage in der Generation Y hoch, ist sie nun in Generation Z an sinken. Nicht übermäßig drastisch, Die Junge Generation ist immer noch so sozialistisch wie die Generation X, als diese jung war, aber der Trend scheint sich umgekehrt zu haben. Z ist konservativer als Y.

Konservativ ist der neue Punk Rock. Links ist der neue, alte, staubige Lamestream.

Es steht außer Zweifel dass ein Rebranding des Sozialismus kommen wird aber im Moment wirkt es fast so als wäre der Sozialismus, marxistischer Prägung, im Westen jedenfalls, über seinen Peak.

Das sind gute Nachrichten für alle jene die lieber essen, als sozial gerecht verhungern.