Renaissance des konservativen virtue signalings

Virtue signaling“ bedeutet ein bewusstes Ausdrücken von moralischen Werten.

Als klassisches Beispiel gilt das konsequente Auskleiden des eigenen Facebookfeeds mit #Refugeewelcome Messages ohne weiterer Statements.

Es handelt sich also im völlig hohle Messages ohne jeden wirklichen Informationsgehalt. Heute sind die lautesten Vertreter die Link(sradikal)en. Kaum jemand schießt mehr hohle Worthülsen herum und denkt dass das eine legitime Antwort auf eine Debatte sei.

In der Vergangenheit war dieses Verhalten vorwiegend bei religiösen Menschen vorzufinden. Kennt ihr diese komischen Fischsticker auf Autos? Genau so etwas. Das Kopftuch ist hier das Gegenstück im Islam: keine Message ausser "ich bin einer von den Reinen".

Virtue Signaling zeigt der eigenen Gruppe dass man nicht „Einer von den Anderen“ ist, entsprechend ist es nur für Gruppen interessant die ein starkes Eigengruppenbias aufweisen. In anderen Worten: „die Anderen“ hassen.

Nach 50 Jahren Dämonisierung des Wortes „konservativ“, vorwiegend durch die Gleichstellung mit den Nazis (Die zwar nichts von der bürgerlichen Rechten hielten, Marktwirtschaft ablehnten, die Wirtschaft verstaatlichten und historische Städte basierend auf ihren neuen Ideen völlig neu aufbauen wollten und sich selber als Sozialisten verstanden und bewarben und als solches als Sozialisten gewählt wurden.).

Mit dem Aussterben der 68iger Generation, die diesen Unsinn erfunden hat, wächst die Skepsis an diesem Dogma.

Versteht man das politische Spektrum wird einem klar dass Thomas Sowell rechts ist. Milton Freeman rechts war. Ayn Rand aber noch eine Spur weiter rechts stand als die Erstgenannten.

Was unterscheidet die drei von den Linken? Ihr glaube an die Macht des Einzelnen und ihr Misstrauen gegenüber dem Staat. Wo in dem Spektrum stehen nun die Nazis?

Kurz nachgedacht.

Den Klos im Hals geschluckt.

Akzeptieren.

Die Nazis waren keine Kapitalisten.

Bis vor kurzem war es nicht möglich über diese Dinge zu reden. Die Linke hatte die Deutungshoheit und keiner stellte sie in Frage. Jeder Angriff auf das "Nazis sind rechts" Dogma brachte einem eine Bezeichnung als Nazi ein. Und das tat weh. Niemand mag ein Nazi sein.

Menschen die man mit dem Begriff "Nazi" shamen kann, können keine Nazis sein.

Dann aber überspannten die Linken den Bogen. Plötzlich war man für pünktlich zu einem Meeting kommen schon ein Nazi. Wenn Jeder als Nazi bezeichnet wird, verliert diese Waffe jede Wirkung und plötzlich können wir über diese Dinge reden. Wir können klar stellen dass die Nazis keine Konservativen waren sondern eine ideologisch verblendete Vision der deutschen Vergangenheit etablieren wollten. Das ist nicht konservativ. Konservativ bedeutet zu bewahren was besteht.

Die Nazis verstanden sich als progressive Kraft die ändern wollte.

Das Kippen der Meinung in den letzten Jahren war spannend mitzuerleben. Mich erstaunt wie offen Menschen nun akzeptieren dass sie tatsächlich konservativ sind.

Der Folgeschritt aber war unvermeidlich: Menschen werden nun stolz darauf und posaunen es in die Welt hinaus.

Es ist wohl eine Frage der Zeit bis die Hipster die im Moment jeden Tag ein Bilder von veganen Hühnchen posten auf die (vermeintliche) neue Gegenkultur aufspringen und Fotos vor sich vor einem alten Museum posten.

In meinem Umfeld beginnt es nun auch. Immer häufiger beginnen Sätze mit „Ich sagte ja schon immer“.

Blödsinn.

Vor 2 Jahren hätten sie nie gesagt dass es absurd sei den Muttertag im Kindergarten zu streichen weil sonst jemand beleidigt sein könnte.

Jetzt ist der Muttertag aber plötzlich ein hohes Gut. War er immer schon, beteuern sie.

Plötzlich muss doch das eine oder andere beschützt werden und mit jedem Tag werden es mehr Dinge. Das Pendel schwingt nun in die andere Richtung und es ist absehbar dass der gleiche Menschenschlag der Zuwanderung forderte dann „mehr euro Babies“ fordern werden. Und wie dieser Menschenschlag eben so ist, sich selber natürlich in keinster Weise beteiligen wird. Hauptsache so tun als ob.

Zwei Drittel der Menschen folgen schlicht immer dem Zeitgeist. Virtue Signaling ist ein Indikator welche Ideologie der Masse im Moment dominant erscheint. Links hat die moralische Debatte im Internet verloren und mit dem Aussterben der technophoben 68iger und dem Verschwinden der Grenze zwischen Real life und Internet wird der Staus quo im Internet der neue Status quo in der Kultur.

Es gilt zu befürchten dass stumpfer Symbolismus in weniger als 20 Jahren die Rechte dominieren wird, anstatt der sachlichen Debatte auf Youtube und dem subversiven Meme, die eben die Wende brachten.

Wir haben 20 Jahre konstruktive Zeit vor uns, die dann von einer maroden Dominanz einer pervertierten Rechten gefolgt wird, die dann von einer reformierten, diskussionsfähigen und witzigen Linken besiegt werden wird.

Es ist ein ewiger Kreislauf aber das beginnende konservative virtue signaling der Mitläufer zeigt dass sich der Kreislauf vollzieht.

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vera.schmidt

vera.schmidt bewertete diesen Eintrag 23.05.2019 14:29:25

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