Soziale Gerechtigkeit wird überall gefordert und besteht scheinbar nirgendwo. Ständig lernen wir, dass irgendjemand viel zu viel von etwas hat und ein anderer viel zu wenig. Die Lösung ist für manche einfach: man nimmt einfach mittels Androhung von Gewalt, oder wenn möglich natürlich mit Gewalt, den Reichen was weg und gibt es den Armen.

Dass jene, die besonders viel haben, oft auch deutlich mehr getan haben als jene, die wenig haben, wird vernachlässigt.

Natürlich treibt dieser Umstand witzige Blüten, so wurde in der Arbeit „Large-scale physical activity data reveal worldwide activity inequality“ verifiziert, dass es erhebliche Abweichungen bei der Menge an Bewegung gibt. Als naiver Westler dachte ich natürlich, dass wir dicken Kapitalisten uns besonders wenig bewegen.

Falsch.

Der Westen ist sehr „schrittreich“. Afrika hingegen ist erstaunlich „schrittarm“. Das hat gesundheitliche Konsequenzen. Zudem wurde festgestellt, dass Länder, in denen Frauen das Haus nicht verlassen dürfen, sich eben besagte Frauen deutlich weniger bewegen als Männer in diesen Ländern.

Erstaunlich!

ncbi.mlh.gov https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5774986/

Der Westen ist natürlich auch hier wieder gefordert. Es ist nur gerecht, dass wir uns ein wenig ins Zeug legen, noch mehr Schritte erzeugen und sie dann auf LKWs nach Afrika schaffen. Oder aber wir könnten besonders harte Fälle von Schrittarmut (Schrittflüchtlinge) nach Europa holen, wo sie dann endlich in einer schrittreichen Umgebung sein können.

Jemand mit einem IQ von über 83 sollte erkennen dass dieser Gedankengang absurd ist.

Menschen werden gesünder wenn sie sich selber bewegen. Der Durchschnitt hilft nichts.

Transfer hilft genauso wenig.

Menschen werden auch reicher wenn sie selber mehr arbeiten. Und mehr Arbeit ist verfügbar wenn Menschen beginnen zu überlegen was die Mitmenschen brauchen und eben das dann beginnen herzustellen.

Europa ist nicht Schrittreich weil wir Afrika die Schritte stehlen.

Das gilt es zu verstehen.