Glaubt man der Legende dann hat Sissa Ben Dahir Schach erfunden um König Shirham von Indien eine Lektion beizubringen: zwar ist der König die wichtigste Figur am Spielfeld, aber er ist völlig abhängig von seinen Untertanen. Eine Lektion die der König lernte und daraufhin ein besserer König wurde. Spielen ist mehr als ein Zeitvertreib, es ermöglicht uns abstrakte Dinge besser zu verstehen.
Jedes Spiel hat üblicherweise eine Lektion in sich und manche sind prall voll gefüllt mit nützlichen Dingen. So ein Spiel ist „Sim companies“ von Patrik Beck aus Tschechien. Das Spiel ist Crossplattform (man kann es am PC oder Handy spielen), gratis und erstaunlich gut durchdacht.
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Im Wesentlichen wirft es dein Spieler in den Chefsessel eines kleinen Familienbetriebes. Ab da liegt es völlig in der Hand was der Spieler tun möchte.
Es ist völlig möglich den Betrieb auszubauen, oder aber zu verkaufen und etwas anders mit dem Geld zu machen. So werden etwa Kredite nicht vom Computer vergeben sondern von anderen Spielern. Man bietet an sich etwa 1000 zu borgen, mit einer gewissen Kreditrate und hofft dann dass ein anderer Spieler dieses Angebot gut findet und einem das Geld gibt. Geht die eigene Firma ein, bleibt der Geldgeber leer aus.
Grundsätzlich hat man allerlei Möglichkeiten: Man kann versuchen eine Wertschöpfungskette aufzubauen, etwa Erz abzubauen, es zu verhütten, zu verarbeiten, ein Auto daraus zu machen und es dann zu verkaufen. Versucht man das wird einem schnell klar warum das in der realen Welt niemand macht. Spezialisierung ist schlicht machbarer.
Man kann also Zulieferer werden oder Verkäufer. Man kann versuchen am freien Markt Waren billig zu kaufen und teuer zu verkaufen. Preise schwanken über den Tag etwa drastisch. Man kann sich darauf spezialisieren Kredite zu geben oder aber man kann versuchen andere übers Ohr zu hauen.
Man kann sich auch als Ziel setzen stets billige Äpfel an die virtuellen Menschen zu bringen.
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Dazwischen kommen Entscheidungen, etwa die Frage ob man eine Gewerkschaft zulässt oder ob man dem lokalen Kindergarten etwas spenden möchte. Wer hier einwirft dass so eine Entscheidung nichts über die Persönlichkeit sage, denn es handle sich hierbei ja nicht um „echte Menschen“ sei gesagt dass es sich auch nicht um „echtes Geld“ handelt. Wer in so einem Spiel nicht spendabel ist, der ist es auch im echten Leben nicht. Und umgekehrt.
Im späteren Verlauf wird man mit der Frage konfrontiert wie man seinen Betreib managen möchte, will man etwa Führungskräfte einstellen oder nicht?
Sieht man in die Bestenliste ist dort kein Muster erkennbar: Zulieferer, Verkäufer, mit und ohne Führungskräfte, verschuldet und Geldgeber, alles kann zum Erfolg führen.
Das Spiel ist so gut darin Wirtschaft zu vermitteln dass es von Professoren wie Angel Monzon (Universität Cuautitlán Izcalli, Mexico) Als Pflichtübung verwendet wird.
Der Grund warum das Spiel toll ist, ist aber nicht die Fülle an Funktionen sondern der Umstand dass man mit anderen Spielern verhandeln muss, wenn man weiterkommen möchte. Man kann anonym Handeln, direkter Handel ist aber um Eckhäuser günstiger und daher faktisch ein Muss. Hier sind viele Lektionen zu lernen, etwa wie rasch sich Kooperationen bilden und wie schnell sich win-win Situationen herauszeichnen nicht trotz dem Umstand dass jeder versucht seinen Gewinn zu maximieren sondern genau deswegen.
Am Ende des Tages ist es aber ein Spiel und so wie das Schachbrett nicht ein Königreich ist, so muss der Spieler verstehen dass es sich um eine Abstraktion handelt an der er primär Freude haben sollte. Sekundär stellt es aber eine Möglichkeit dar etwas zu tun das die meisten von uns niemals tun werden und zu verstehen warum Dinge so sind wie sie eben sind.
Ich empfehle es vor allem jenen die der Meinung sind dass sie im Chefsessel alles ganz anders machen würden ich fordere sie heraus es, wenigstens im Spiel, zu beweisen.