Paul Harrell machte sich vor kurzem die Arbeit die Statistik für Gun Fights in den USA für den den Laien verständlich zu machen. Wie schon in früheren Artikeln dargestellt ist, nur ein winziger Teil der Schusswaffentoten in den USA eine Folge von Mord. In den meisten Fällen handelt es sich um Suizid, ein Problem das kaum Interesse in der weiteren Bevölkerung weckt.

Gerade in Europa ist das Bild der Waffe geprägt von Filmen, die meisten Waffengegner hatten noch nie eine Waffe in der Hand und verstehen weder was dieses Ding kann und was es nicht kann. So ist etwa die Idee dass Waffen gefährlich sind weit verbreitet, obgleich Waffen ohne das Zutun eines Menschen, ähnlich wie ein Auto, gar nichts tun. Darüber hinaus wird das Potential von Waffen üblicherweise in fast jeder Hinsicht überbewertet.

Dazu kommen eben Hollywood Phantasien von Menschen die mit zwei Raketenwerfern bewaffnet, Salto schlagend Panzer außer Gefecht schießen, stundenlange Schusswechseln und so weiter.

Besonders problematisch ist aber der Mythos dass ein Bürger mit Waffe eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt, es sei denn er trägt eine Uniform und ist im Gleichschritt geübt.

Libertäre, wie ich, sind der Auffassung dass Menschen gut oder schlecht sein können, mit oder ohne Uniform. Die Uniform ist weder ein praktisches Indiz noch etwas das Menschen fundamental verändert. Zudem kommt dass nur etwa 4% der Bevölkerung überhaupt fähig sind jemanden zu erschießen, wenn sie nicht selber in Lebensgefahr sind.

Die meisten Menschen wollen niemanden verletzen und wollen nicht dass andere verletzt werden.

Nun ist es aber so dass eben der Teil der Bevölkerung der diese Ansicht nicht teilt irgendwie davon überzeugt werden muss niemanden zu verletzen. Praktisch jeder vertritt hier die Ansicht dass ein Frieden durch Furcht erstrebenswert ist. Während Etatisten nun gerne Polizisten an jeder Straßenecke sehen wollen, aber die die Bevölkerung entwaffnet, will der Libertäre eine bewaffnete Bevölkerung die fähig und willens ist die Verbrecher zu bedrohen.

Im Idealfall fühlen sich die Verbrecher einfach nur durch die Existenz dieser Waffen hinreichend bedroht um sich nicht kriminell zu verhalten.

In Europa ist so ein Ansatz exotisch, die USA aber lebt ihn. Aber wie?

Bestechend ist dass sich Polizisten und Zivilisten nicht unähnlich verhalten. Die Datenlage ist aber für Polizisten besser und wurde hier als Grundlage gewählt. Hier ist zu berücksichtigen dass Technologie eine Veränderung von Verhalten mit sich gebracht hat. In der Zeit als die Polizei Revolver benutzte, war die durchschnittliche Anzahl an Schüssen pro Schusswechsel auf der Seite der Polizei etwa 3,59 Schuss. Heute, in der Zeit der Halbautomaten, liegt dieser Wert bei 8. Wir sprechen also in beiden Fällen von Situationen in denen niemand nachladen muss.

Diese Zahl relativiert sich wenn man in Betracht zieht dass in Fällen mit tödlichem Ausgang seitens der Polizei nur 1,8 Schuss abgegeben werden.

Es gilt zu vermuten dass Schussfolgen eher dem 'Verjagen' dienen.

Schießereien sind also deutlich schneller zu Ende als man es aus Filmen kennt. Als Faustregel kann gesagt werden, dass Schießereien zu Ende sind wenn ein zweiter Bewaffneter die Szene betritt und handelt.

Im Falle einer Beendung eines Verbrechens durch einen Zivilisten ist dies Situation entsprechend rascher beendet da der Zivilist bereits zu gegen sein muss. Der Polizist muss erst gerufen werden und an seinem Ziel ankommen.

Beendet ein Zivilist etwa einen Amoklauf, gibt es weniger Opfer da der Täter weniger Zeit hat Menschen zu ermorden. In Gegenden in denen Zivilisten reagieren können, weil ihnen das Führen von Waffen gestattet wird, passieren auch weniger solcher Verbrechen, vermutlich weil ein Teil der mörderischen 4% zu dem Entschluss gekommen sind, dass ihnen 30 Sekunden Amoklaufen zu kurz ist.

Die wesentliche Wahrheit ist, dass der Mythos der Uniform in uns Europäern tief steckt. Die Idee dass eine Uniform nur von rechtschaffenen Menschen getragen wird ist uns Jahrhunderte eingetrichtert worden, genauso wie die Idee dass jemand mit Waffe aber ohne Uniform ein unkontrollierbarer Faktor ist.

Fakt ist aber dass es Generäle, Führer, Präsidenten und dergleichen sind die das Ermorden von Millionen zu verantworten haben. Von den Männern in Uniform geht mindestens so viel Gefahr aus wie vom Bürger mit Waffe, wenn nicht noch mehr.

Folgt man den Daten an ihr bitteres Ende kommt eine bewaffnete Gruppe äußerst gut weg: Frauen. Frauen sind fast nie als Schützen Täter und wenn sie schießen, treffen sie gut. Ich für meinen Teil würde mich sicherer fühlen wenn Frauen mit Waffenbesitzkarte ihre Waffen führen dürften und mich irritiert dass gerade die Feministen ihren Geschlechtsgenossen dieses Recht vorenthalten wollen.

Die Frage die bleibt ist warum der Etatist seinem Nachbarn weniger vertraut als einer Gruppe von Menschen in Uniformen die an seinem Haus im Gleichschritt vorbeimarschieren.

Eine Frage die der Etatist niemals beantworten wird.

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