Als Hurricane Katrina New Orleans faktisch von der Karte fegte verbleiben viele Menschen trotz der angelaufenen Evakuierungen in ihren Häusern. Man sei ja nicht in einem dritte Welt Land, was solle schon passieren? Die Regierung würde schon was tun. Das Resultat waren tausende Tote die vermieden hätten werden können. Menschen die Vertrauen hatten. Menschen die an die Autoritäten glaubten.
Menschen die auf zwei, drei oder sogar vier Generationen in Reichtum zurückblicken können und existentielle Krisen nicht erlebt haben können sich nicht vorstellen dass solche Dinge wieder passieren könnten. Anderswo, natürlich, aber doch nicht hier.
Den Krisen, so der privilegierte Westler, sind wir doch entwachsen.
Wie bereits dargestellt sind die Auslöser von Krisen nicht das wirklich gefährliche an der Sache. Die Gefahren sind die Folgen ersten, zweiten und dritten Grades.
Im Bezug auf die aktuelle Pandemie höre ich vermehrt dass man die Empfehlungen des Zivilschutzes getrost ignorieren könnte da man im Fall von Knappheit, also wenn im Supermarkt die Regale leer sind, einfach den entsprechenden Lieferservice des Supermarktes nutzen könnte. Hört man so etwas einmal ist das eine Kuriosität, aber beim dritten Mal fragt man sich woher es kommt. Sagen die Massenmedien so einen Blödsinn oder kommen die Menschen selber auf so Etwas?
Wenn die Supermärkte leer sind dann weil die Lieferanten nicht fahren und wenn die Lieferanten zum Markt nicht mehr fahren, dann fahren sie schon gar nicht zum Einzelnen. Wie kann so etwas passieren? Indem etwa ein Viertel der Fahrer krank ist oder aber aus Angst vor der Krankheit zuhause bleibt. Und das kann passieren. Da reicht ein dicker Schnupfen.
Noch immer haben wir es dann nicht mit einem echten Problem zu tun. Man isst eben was man noch herumstehen hat. Blöderweise gibt es Menschen die Nichts zuhause haben. Nicht wenig sondern gar nichts. Und diese Menschen werden sich dann holen was ihnen „zusteht“. Mit Baseballschlägern.
Selbst wenn wir nur von einem Prozent der Bevölkerung sprechen haben wir es schon mit Menschenmassen zu tun die erheblich größer sind als das was die Polizei aufzubieten hat.
Die Polizei selber ist auch ein witziges Thema. „Na im Fall der Fälle gibt’s ja noch euch“ hörte ich einen Bekannten zu einem Polizisten sagen der dann lachte und sagte „Du glaubst ja nicht das ich in der Stadt Dienst tue wenn es rund geht. Ich bin in meinem Haus und halte die Plünderer davon ab meiner Familie etwas anzutun“. Das Gesicht meines Bekannten wurde blass.
Was hatte er erwartet?
Wenn es schlimm wird, dann wird es rasch schlimm und all die Dinge auf die man sich sonst verlassen konnte, vom Pizzaservice bis zum Polizeinotruf, funktionieren plötzlich nur sehr eingeschränkt. Nicht weil die Krise das Problem ist sondern weil die Folgen zu weitaus größeren Problemen führen.
Was tut man also?
Im Wesentlichen muss man sich überlegen wie man Probleme löst ohne darauf zu setzen dass Wildfremde einem helfen werden. Die Prepper im Bunker werden in so einer Situation nicht am besten performen sondern jene die es schaffen mit lokalen Mitteln lokale Probleme zu lösen und im Vorfeld eine Situation zu schaffen die das Eskalieren vermeidet.
Hätte etwa jeder genügend Essen für eine Woche zuhause, kommt es zu keinen Plünderungen, die Polizei bleibt einsatzbereit und die Krankenstandshäufung wäre einfach verkraftet.
(Ein Szenario das ich für Mitteleuropa erwarte)
Sich auf Probleme vorzubereiten verhindert, im Idealfall, die Krise.
Krisen und Folgen die um so rascher und schwerer auftreten, je mehr sich Menschen darauf verlassen dass die Lösung nur einen Anruf weit entfernt ist. Wenn wir eine Krise erleben dann weil die Menschen ein absurdes Vertrauen in Instanzen, Autoritäten und Systeme haben die im Fall des Falles selten hielten was sie versprachen.