The Northman von Robert Eggers ist eine Verfilmung die sich an Wikingersagen anlehnt. Es ist kein historischer Film aber er fällt noch nicht in das Fantasygenre. Gerade diese Gratwanderung macht ihn interessant für Menschen die sich mit Sagen und Märchen beschäftigen. Vor allem das Ende fühlt sich stimmig an, obgleich es alle möglichen Konventionen bricht. Der eher dezente Einsatz von CGI ist ebenso erfrischend anders.
Für die Fraktion für die alles politisch sein muss ist er aus einem völlig anderen Grund interessant. Der Film ist aus dem Jahre 2022 und von Amerikanern produziert und dennoch ist kein einziger Schauspieler darin zu sehen der nicht weiß ist. Schlimmer noch: alle Sklaven sind weiß. Das führte zu reichlich Irritation jenseits des Teichs wo die Idee, dass in der ganzen Geschichte immer die hellhäutigeren die Dunkelhäutigeren versklavt haben, ein zentrales Element des politischen Dogmas darstellt.
Für uns offenbart es einfach wie weltfremd Hollywood ist. Wenn Hollywood postuliert, dass sie im Mittelalter Menschen aus allen Herrn Ländern nebeneinander sehen wollen, weil „die Welt eben so aussieht“ dann ignorieren sie dabei in erster Linie wie die Welt aussieht. Korrekter wäre zu sagen, dass sie ihre Filme so aussehen lassen möchten wie Los Angeles jetzt gerade aussieht, denn darum geht es in Wirklichkeit. Ihre Stadt ist was sie kennen. Hier sei dann aber eingeworfen, dass die Repräsentation der Drogensüchtigen dann aber in den Filmen wirklich zu kurz kommt. Aber das nur am Rande.
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The Northman wählte eine Ästhetik die zeitlos ist indem er sie an die Begebenheiten der Zeit in der er spielt anlehnte. Nicht aber an die Befindlichkeiten unserer Zeit.
Wir haben keine Ahnung wie Los Angeles in 100 oder 200 Jahren aussieht, es ist nur klar dass Filme die eine rezente Repräsentation für einen Film gewählt haben der nicht in unserer Zeit spielt, sondern in Zukunft oder Vergangenheit, nicht gut altern werden, weil Los Angeles in der Zukunft eben anders aussehen wird. Entsprechend wird das was heute produziert wird in den Augen der zukünftigen Aktivisten immer problematisch sein weil es sie an die Missstände unserer Zeit erinnern wird.
Filme die sich aber nicht darum kümmern was die Aktivisten (linke, rechte, sonstige), die ohnehin nicht ins Kino gehen oder DVDs sammeln, beklagen werden etwas schaffen das bleibt.
The Northman wird kein Klassiker, dazu fehlt der Appeal an die große Masse, aber er wird in 30 Jahren den gleichen Eindruck vermitteln wie heute, weil er absolut keinen Bezug zu unserer Zeit und zu unseren aktuellen Streitigkeiten hat.
Er erzählt eine Geschichte von Helden einer längst vergangenen Zeit, einer Kultur die längst untergegangen ist. Weder wird die Zeit idealisiert noch verdammt, es ist eben alles wie es ist. Das ist was den Film ausmacht.
Das ist was ihn für die Immerpolitischen so problematisch macht und für den Rest von uns so erfrischend.