Warum das Bezmenov Interview von 1984 so zeitlos ist

Alle paar Jahre geht das Interview von Yuri Bezmenov 1984 viral. Bezmenov war ein KGB Agend der in die USA floh und dort erstaunlich detaillierte Informationen über die Arbeitsweise des KGB vermittelte. Seinen Ausführungen nach ist der KGB, wie er in James Bond dargestellt wird, nicht existent. Spione die sich gegenseitig auflauern und Fallen stellen machen für nettes Kino aber das wars dann auch schon. Der KGB ist eher damit beschäftigt feindliche Länder dazu zu bringen sich selber zu schwächen. Hierzu werden etwa gewisse Gruppen gefördert und andere systematisch in Verruf gebracht.

Das Interview ist bestechen und hat viele Zentrale Punkte. Der wesentlichste Punkt ist aber was der KGB über die Linken sagt die er unterstützt:

Das sind nützliche Idioten die man im Glauben lassen muss dass sie eines Tages an der Macht sein werden und wenn dann die „echten“ Marxisten an der Macht sind werden diese Leute an die Wand gestellt und erschossen.

Das ist eine Notwendigkeit da diese Personen viel zu viel wissen. Nicht so sehr um die Schwächen der Theorie sondern darüber wie die Machtübername passiert ist. Diese Personen wären zudem die ersten die erkennen würden dass das was gerade eingeführt ist eben nichts mit den Versprechungen zu tun hat und würden daher sehr rasch für Reformen eintreten. Würden diese Personen ihre Infrastruktur nutzen um etwa Demonstrationen zu organisieren könnte die Revolution scheitern. Daher müssen die zentralen Figuren, die die Revolution am Boden überhaupt möglich gemacht haben, sofort aus dem Weg geräumt werden. An die Macht kommen nur Menschen die einen pragmatischen Zugang zu der Sache haben und wissen welche Methoden implementiert werden: Polizeistaat, Unterdrückung, Arbeitslager und Einschüchterung.

Das Interview selber wirkt in der heutigen Zeit prophetisch. Aber wie kann das sein?

Den KGB gibt es ja nicht mehr.

Das nicht, aber die Lawine die er vor 60 Jahren losgetreten hat rollt noch immer. Sie ist nicht mehr sowjetisch gesteuert gesteuert und läuft nicht exakt dort hin wo sie der KGB sie haben wollte aber die grundsätzliche Richtung (nach unten) hat sich nicht verändert und kann sich auch nicht ändern.

Das wirft die Frage auf ob diese Revolution dann doch dorthin laufen könnte wo die Intellektuellen die Macht übernehmen und zum Wohl aller arbeiten? Die Antwort darauf ist: eher nicht. Die Funktion des KGB wurde von anderen pragmatischen Akteuren übernommen, die sehen wohin die Reise geht und das Beste daraus machen, etwa wesentliche Teile der Superreichen die versuchen die Revolution in Richtung eines chinesischen Systems zu lenken, ein System das für die „bereits Besitzenden und bereits gut vernetzten“ überaus lukrativ ist und zudem mit erheblichen Möglichkeiten, für sie jedenfalls, kommt.

Das Interview ist sehenswert alleine schon deswegen weil Vieles von dem was er beschreibt eingetroffen ist, etwa das es heute als rassistisch gilt vorzuschlagen Rassen doch einfach zu ignorieren und Menschen basierend auf dem zu bewerten was sie tun.

Zentral aber ist der Umstand dass all die Künstler und Intellektuellen die den Sozialismus unterstützen weil sie denken dass sie in diesem System tun können was sie lieben, werden in Arbeitslagern, in niederen Jobs oder an der Wand enden, denn der Sozialismus hat für diese Leute schlicht keine Verwendung.

Könnten wir das diesen Menschen klar machen, können wir ihnen eventuell das Leben retten. Denn uns industriell Arbeitenden brauchen die Sozialisten. Man wird uns unterdrücken und mundtot machen aber wir werden leben.

Für die Berufsrevolutionäre aber sieht es, im Falle ihres eigenen Erfolges, sehr sehr finster aus.

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LaMagra

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