Der häufigste Name im deutschsprachigen Bereich (sofern man alle möglichen Schreibweisen die mehr oder weniger gleich klingen zusammenzählt) ist Schmied. Die meisten Namen im deutschsprachigen Bereich sind Berufsbezeichnungen aber wie kommt es dass es so viel mehr „Schmieds“ als „Bauers“ gibt. Waren Schmiede etwa wirklich so häufig?
Nicht wirklich. Der Schmied war sogar ein eher seltener Beruf aber er war im Gegensatz zum Bauer eines: für den Krieg essentiell. Wenn sich der König dazu entschied mal wieder einen Teil seiner Bevölkerung am Schlachtfeld in Stücke hacken zu lassen war völlig klar dass manche Menschen entbehrlicher waren als andere.
Den eigenen Sohn schickte man bevorzugt nicht in die Gefahr und jene die man brauchte um Waffen herzustellen auch nicht. Die Schmiede, genauso wie deren Söhne die das Handwerk lernten, blieben also zurück oder zogen hinter dem Heer nach um Waffen zu reparieren.
Fiel so ein Heer und wurde ein Schmied gefangen genommen wurde er nicht umgebracht sondern prompt dazu verpflichtet für das eigene Heer zu arbeiten, was der Schmied dann auch üblicherweise tat. Wurde ein Land erobert wurden die Schmiede geschont, denn man brauchte sie ja.
Der Name Schmied ist daher so häufig weil die Schmiede die Kriege des Mittelalters schlicht und ergreifend besser überstanden weil sie eben (aus Sicht des Verteidigers und des Eroberers) wichtig waren. Der Name selber war hierbei nicht bedeutend, sondern eben der Job.
Aber wenn ein ein Schmied doppelt so viele Kinder in die Welt setzte, kam es eben vor dass es plötzlich einen Schuster gab der Schmied hieß und die Werkstädte übernimmt weil alle Schuster im Krieg gestorben sind.
Auch den Müllern erging es dabei ähnlich gut wie den Schmieden.
Und das nicht nur bei uns. Auch im englischen Bereich stellen die Millers und Smith einen erheblichen Teil der Bevölkerung.
Was lernen wir daraus?
Mehr oder weniger jede Führung erstellt eine Hierarchie der eigenen Bevölkerung basierend auf Nutzen. Egal was sie sonst vorgeben, egal wie oft von Gleichheit und Gerechtigkeit gesprochen wird, am Ende zählte für den Herrscher was für einen Nutzen der Bürger hat. Ist dieser Nutzen groß, also tut er etwas das für den Herrscher nützlich ist, steigen seine Chancen zu überleben drastisch an. Solche Leute opfert man nicht.
Nützliche Menschen stehen nicht im Schützengraben und man wirft sie auch nicht wegen kleiner Vergehen in den Kerker. Der Schmied durfte also den Mund etwas voller nehmen als der Schuster.
An der Front aber stehen jene auf die Herr König eher verzichten kann. An der Stelle gilt es zu erkennen wie viele Grafs, Königs, Prinz und so weiter es gibt. Aber das natürlich nur am Rande. (Man könnte fast das Gefühl bekommen die Elite kommt in Kriegen auch immer gut weg)
Was bedeutet das für uns heute?
Im Wesentlichen bedeutet es dass, kommt es hart auf hart, all jene die das letzte Jahr weiterhin ihren Job ausgeführt haben in möglichen zukünftigen Krisen nicht Kanonenfutter spielen müssen, denn der Staat braucht diese Leute damit die Räder sich weiterdrehen. Sie sind "systemerhaltend".
Die anderen aber kann er eher über die Klinge springen lassen. Sollte das (für die Führung) nötig sein, versteht sich.
Und seit 2019 haben sie eine genau Liste wer was ist.
Da wir nicht mehr die Namen unserer Betätigungen führen wird dieser „Schmiedeffekt“ sich in der Zukunft nicht mehr wiederholen. Das Muster das dazu geführt hat aber wird sich mit absoluter Sicherheit wieder zeigen und es gilt abzuwarten welche Kuriosität dann unsere Nachfahren in 500 Jahren daraus ableiten werden können.
unbekannt pinterrest.com