Dass man die Schwachen gegen die Starken schützen muss, ist etwas das tief in unseren Instinkten verwurzelt ist. Wenn wir ein Kind sehen, auf das sich ein Raubtier zubewegt dann stellen wir uns zwischen das Raubtier und das Kind. Instinktiv. Das Problem ist, dass dieser Instinkt von Menschen ausgenutzt werden kann. Esther Villar etwa argumentierte, dass viele Frauen kindliche Muster verwenden, um beschützenswert auf Männer zu erscheinen, schlicht weil das weniger Energie kostet als begehrenswert zu sein, aber zum gleichen Resultat führt. Ihre Verachtung gegen diese „Mädchenfrauen“ trägt sie recht offen, was ihr einen Haufen Hass von genau dieser Seite des weiblichen Spektrums einbrachte.

Die aktuelle Kultur des Opfers (engl. victim culture) ist vergleichbar mit dieser Taktik: man postuliert, dass man ohne Hilfe sterben würde und Menschen sofort instinktiv bereit zu helfen. Aber was, wenn das eine Lüge ist? Schlimmer: was, wenn ein Teil das wirklich glaubt?

Menschen die berechnend so tun, als bräuchten sie Hilfe ohne eine zu brauchen sind ironischerweise hier das kleinere Problem, das wirkliche Problem schlummert in jenen die diese Sicht in ihr Weltbild integrieren und ihre Identität entsprechend ausrichten.

Opfermentalität führt zu zwei Dingen:

a) einem Minderwertigkeitskomplex und

b) Hass auf die Unterdrücker

Eine beliebte Internetparabel ist die Frage, ob man lieber gegen eine pferdgroße Ente oder gegen hundert entengroße Pferde kämpfen möchte. Die Grundidee ist, dass Schwäche immer durch Menge aufgehoben werden kann und die Frage impliziert, dass eine pferdgroße Ente genauso gefährlich ist wie hundert entengroße Pferde.

Jemand der sich unterdrückt fühlt wird sich mit einem entengroßen Pferd identifizieren, seinen Unterdrücker mit der pferdgroßen Ente. Die Lösung ist also sich mit Gleichgesinnten zusammenzurotten und den Riesen mit Masse den Garaus zu machen. Gemeinsam sei man stark.

Case and Point: der Nationalsozialismus. Es wird oftmals vorgebracht, dass der Nationalsozialismus sich massiv auf darwinistische Ideen stützt, was übersehen wird ist dass die Grundannahme nicht die Überlegenheit des Deutschen ist sondern dessen Unzulänglichkeit.

Nach Nazilogik war der Deutsche nicht in einer Situation der Stärke, sondern in einer Situation in dem der darwinistische Druck sie zermahlen würde. Die Naziideologie ist eine Konsequenz eines Schwächegefühls. Man dachte man müsse sich zusammenschließen, um gegen die Giganten zu gewinnen. Die jüdische Bevölkerung etwa verkörperte für sie die Quintessenz der pferdgroßen Ente: eine kleine Bevölkerungsgruppe, die in jedem Feld besser abschnitt als der Deutsche. Die darwinistische Schlussfolgerung ist dann logischerweise, dass die Juden besser sind als die Deutschen und das war exakt was die Nazis sahen.

Alles was sie taten, vom Vernichten des eigenen Volkes bis hin zur Idee Menschen auf einen höheren Stand zu züchten, sprich den Deutschen dort hin zu bringen wo die Juden schon waren, entstammt der gleichen idiotischen „Ich bin ein armes Würscht Opfer und brauche Hilfe“ Mentalität die uns schon wieder plagt.

Hierbei gilt es zu verstehen dass jeder schwache Mensch entsteht indem er sich davon überzeugen hat lassen dass er schwach ist und Hilfe braucht von irgendeinem Führer, Partei oder System das ihn vor den pferdegroßen Enten retten könnte.

Aus dieser Schwäche entsteht immer Hass, immer Verachtung und immer Bösartigkeit. Völlig egal ob Faschisten oder Kommunisten, immer wenn Menschenmassen sich von machthungrigen Manipulatoren einen Minderwertigkeitskomplex einreden haben lassen, endet die Geschichte in Blut.

Schwache Menschen werden gemacht und sie werden gemacht mit dem Wunsch böse Menschen zu machen die man dann als Waffe benutzen kann. Wenn wir Frieden haben wollen, brauchen wir starke Menschen, Menschen also die denken, dass sie ihr Leben im Griff haben und eben keinen Führer brauchen.

Bevölkern solche Menschen die Erde brechen nicht nur die linken und rechten Ränder der Politik in sich zusammen, sondern die ganze Politik, denn am Ende des Tages ist der Wahlspruch eines jeden Politikers „Ohne mich geht ihr unter, gebt mir Macht“.

Jede Politik macht schwache Menschen und schwache Menschen machen fürchterliche Dinge, im Glauben, dass sie keine andere Wahl haben. Und das macht sie am Ende des Tages zu fürchterlichen Menschen. Deswegen sollten wir uns gut überlegen ob so ein Verhalten gefördert werden sollte oder es an der Zeit ist aufzuhören jedem zu helfen der behauptet Hilfe zu brauchen.

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