Wir befinden uns mitten in einem kalten Bürgerkrieg.

Wer das bezweifelt lebt hinter dem Mond.

Seit den 60iger Jahren hatte die Linke hier einen Vorteil und stürmte von Sieg zu Sieg. Das schaffte sie vorwiegend durch einen Zaubertrick: sie schaffte es die Worte „kapitalistisch“ und „konservativ“ mit dem Faschismus in Verbindung zu bringen, obgleich sich der Faschismus selber(!) als antikapitalistisch und antikonservativ sah, definierte und verkaufte.

Es gilt zu erwähnen dass dieser Schachzug vermutlich das brillanteste politische Manöver der letzten hundert Jahre war.

Die Linke hat zweifelsohne die kreativeren Köpfe wenn es darum geht Propagandageschichten zu verkaufen. Die Rechte ist dafür üblicherweise zu pragmatisch, langweilig und einfallslos.

Der Bürgerkrieg wird erst jetzt sichtbar weil der rechte Flügel sich nun wehrt und offen aufzeigt dass „rechts“ nichts per se mit Faschismus zu tun hat. Natürlich gibt es antidemokratische Elemente im rechten Flügel. Natürlich gibt es Teile die die Gegenseite tot sehen will, aber alle diese Elemente gibt es auch auf der linken Seite und vor allem bei ihren Verbündeten, wie etwa dem Islam.

Was bedeutet es rechts zu stehen?

Es bedeutet dass man anerkennt dass altruistisch und sozial nicht das Gleiche ist. Zu fragen „was habe ich davon?“ ist legitim.

Zu helfen wenn man sich entscheiden kann nicht zu helfen ist Gut.

Nicht zu helfen ist nicht böse sondern moralisch neutral.

Erst wenn man auf denjenigen der am Boden liegt hintritt ist man böse.

Es bedeutet zu glauben dass Gruppen keine Rechte haben. Menschen haben rechte, Gruppen sind nur Ansammlungen von Menschen.

Es bedeutet anzuerkennen dass man niemandem schadet wenn man sich selbst verbessert, die Welt aber erheblichen Schaden davon trug wann immer Menschen versuchten die Menschheit im großen Stil zu „heilen“.

Und es bedeutet anzuerkennen dass der Nationalsozialismus nichts ist das man aus kapitalistisch, individualistischer Ansicht heraus ableiten hätte können, wohl aber aus kollektivistisch, sozialistischer.

Die braunen Säcke waren keine Rechten.

Dieser Prozess wäre hätte nicht beginnen können wenn die Linke nicht begonnen hätte schlicht und ergreifend jeden dauernd als Nazi zu bezeichnen und damit eine Desensibilisierung zu starten.

Danke an dieser Stelle an die Alt-Left.

Das bedeutet es und Menschen, überall rund um die Erde, erkennen dass sie, obgleich sie ihr ganzes leben dachten sie wären Linke, in Wirklichkeit Rechte sind weil das was wir hassen, die im Stechschritt marschierenden gewalttätigen Idioten, eben einem linken Ideal folgen: der Idee dass Einheit stark machen würde und der Einzelne zum Wohl Aller zurückstecken müsse.

Nun also haben wir die Situation dass die Rechte nicht mehr zurückweichen kann. Wohin auch noch? Der Bürgerkrieg wird entsprechend heißer weil der rechte Flügel nicht mehr kampflos zurückweicht.

Beide Seiten wollen gewinnen, aber bevor sie gewinnen wollen müssen wir definieren was gewinnen überhaupt sein kann. Ich sehe drei Lösungen:

Dominanz,

permanenter Waffenstillstand und

Abspaltung.

Im Dominanzfall besiegt man den Gegner, löscht die Gegenseite aus und oder unterdrückt ‚die Andren‘.

Im Falle des permanenten Waffenstillstandes finden wir zurück zur Demokratie und akzeptieren dass einmal die eine und dann die andre Seite dominiert, im Idealfall unter Schonung der Gegenseite.

Abspaltung aber beschreibt die Möglichkeit aus einer Region zwei oder mehrere zu machen. Jede Gruppe herrscht dann über einen Bereich und ignoriert die Anderen.

Der Dominanzfall ist, verständlicherweise die Vision des linken Flügels. Nach Jahrzenten Siege auf Sieg ist es kaum vorstellbar warum sie nun Kompromisse eingehen sollten.

Der rechte Flügel, aus dem gleichen Grund, liebäugelt mit der Abtrennung. Es ist ein pragmatischer Ansatz, kommt aber natürlich einer Kapitulation gleich, erscheint vielen aber besser als Vernichtung in Umerziehungslagern.

Die Menschen zwischen rechts und links, eine stille Mehrheit wie ich denke, will zurück zur Demokratie.

Die zentrale Frage die sich jeder Beteiligte stellen muss ist was nach dem Sieg passieren muss und wann der Sieg überhaupt erreicht ist? Ich denke dass sowohl die Idee der Dominanz als auch der Abspaltung fast zwangsläufig zu Reinheitsbestrebungen führen werden und damit die Grundlage für weitere Konflikte liefert.

Aus aktueller Sicht verschreibe ich mich selbst der Abspaltung. Ich denke dass jeder der in einem altruistischen Utopia leben möchte das Recht haben soll so zu leben, solange ich in einem Land leben kann in dem jeder hat was er sich erarbeitet hat.

Die Frage ist was alles passieren muss bevor wir einen Waffenstillstand verhandeln können. Ich befürchte es muss verflixt heiß werden, bevor sich die Fronten wieder erweichen.

Wie viel muss also zerstört werden bevor wieder Frieden, und sei das "nur" in Form eines Waffenstillstandes, herrschen kann?