Keine Debatte kommt ohne der Frage aus wer der Rechte und wer der Linke ist und meistens ist das einfach. Knifflig wird es wenn jemand mitspricht der sich seine Meinung nicht bei den Parteien abholt.
Was meine ich damit? Nehmen wir ein Beispiel aus der aktuellen Welt.
Stellen wir uns vor jemand meint, dass der Staat nicht in die Wirtschaft eingreifen sollte und Homosexuelle nicht heiraten dürfen sollten. In welches Ende des politischen Spektrums fällt so jemand? Ist er ein Rechter? Ein Linker? Ein Zentrist?
Ein Rechter. Klar.
Jetzt nehmen wir jemanden der genau das Gegenteil glaubt: der Staat soll die Wirtschaft regulieren und Homosexuelle sollen heiraten dürfen. Wieder einfach, das ist dann wohl der rezente Linke.
Jetzt machen wir die Sache spannend.
Was ist mit jemandem der zwar will, dass der Staat reguliert aber Homosexuelle sollen nicht die gleichen Rechte haben.
Die einfache Antwort darauf wäre, dass er ein Zentrist wäre. Zentristen integrieren bekanntlich rechte und linke Elemente in ihr Weltbild.
Ok.
Was ist mit jemandem der genau das Gegenteil glaubt, dass die Wirtschaft frei sein soll aber Homosexuelle die gleichen Rechte wie Heteros haben sollen? Ist das auch ein Zentrist und wichtiger: belegt er im <Links – Zentrum – Rechts> Spektrum exakt den gleichen Platz wie die Person die genau das Gegenteil von ihm glaubt? Schon. Irgendwie.
Macht das auch nur im Ansatz Sinn?
Die Antwort ist: Nein.
Das Rechts – Links Denken funktioniert nur für Menschen die keine echte eigene Meinung haben und mit der Meute mitlaufen.
Jeder der sich ein eigenes Weltbild macht, wird zwangsläufig irgendwo der Meute widersprechen und in dieses schwammige „Zentrum“ rutschen, wenn auch nur ein wenig. Jeder der selber denkt ist ein Zentrist und wer kein Zentrist ist hat üblicherweise keine eigene Meinung sondern eine vorgefertigte Meinung übernommen.
Deswegen kommt man weder mit selbsterklärten Rechten noch mit Linken zu praktischen Lösungen, weil ihre Weltbilder nicht Bilder der Welt sind, sondern nur bequemes Nachgeplappere das dazu dient anzuzeigen zu wem sie gehören. Politik ist für den Linken wie Rechten kein Ansatz zur Problemlösung, stattdessen ist es einfach nur eitle Identitätsfidnung und Kommunikation eben genau dieser.
Und das ist ein gigantisches Problem, zumal es von ihnen mehr gibt als von denen die Probleme lösen wollen.