Fast alle Menschen haben einen Gerechtigkeitssinn. Was Menschen als gerecht empfinden liegt zwar oft weit von der Gerechtigkeitsvorstellung anderer Menschen entfernt aber grundsätzlich ist eben eine Vorstellung von Gerechtigkeit da.
Menschen die so einen Gerechtigkeitssinn haben, egal wie absurd er auch sein mag, mögen aber allesamt eine Sache nicht und das ist eine Doppelmoral.
Eine Doppelmoral besteht wenn eine Seite etwas tut und es als gut gewertet wird, wenn aber eine andere Seite es tut dann sei es schlecht. Sagt Hans „Guten Morgen“ dann ist er ein guter Mensch, sagt Susi „Guten Morgen“ wird sie aber dafür kritisiert. Solche Situationen werden von der breiten Masse sehr kritisch gesehen, so sie den Doppelstandard erkennen, was aber oft nicht der Fall ist.
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Um den Elephant im Raum aber als erstes aus dem Weg zu räumen: die Schöpfer des Begriffes wollten natürlich mit dem Begriff provozieren. Daran besteht kein Zweifel, aber wie so oft ist eben der Narr der einzige am Hof der die Wahrheit aussprechen darf. Das ist sogar Teil seines Jobs. Ich bin also mit der Nomenklatur des Begriffs unglücklich aber scheinbar brauchte es das um das Thema zu debattieren.
Um zu verstehen was gerade passiert müssen wir uns die Parallelen zum TERF Konflikt von 2008 ansehen. Um es grob zu vereinfachen passierte 2008 in etwa Folgendes: Männergeborene versuchten aktiv in die Lesbencommunity eintreten, argumentierten dass sie sich als Frauen fühlten aber keine Geschlechtsumwandlung durchführen wollten weil sie auch mit einem Penis eine Frau sein können.
Als dann die dortig angestammten Frauen sagten dass sie mit niemandem ins Bett gehen der einen Penis hat wurden sie als „transphob“ beschimpft. Es bildete sich der Begriff der TERFs die sich eben als Feministinnen sahen die argumentierten dass nur „echte Frauen“ ein Recht auf die erstrittenen Privilegien der Frauen hätten.
Zudem pochten sie darauf dass sie ein verdammtes Recht darauf haben sich auszusuchen mit wem und warum sie mit demjenigen ins Bett gehen oder eben nicht.
Für gut 90% der Bevölkerung ist es völlig klar sein wer hier Recht hat. Nur weil eine Frau mit jemandem nicht ins Bett gehen möchte bedeutet das nicht dass sie ihn hasst. Man kann ja als heterosexueller Mann ohne Weiteres mit einer lesbischen Frau befreundet sein.
In jedem Bereich der nicht ins Spannungsfeld „Beziehung“ bis „Sex“ fällt ist Geschlecht und sexuelle Orientierung völlig gleichgültig. Ein Gespräch über Wirtschaft verläuft nicht anders nur weil das Gegenüber eine spezifische sexuelle Ausrichtung hat.
Gleichzeitig kann man aber durchaus argumentieren dass es auch keinem weh tut wenn sich ein Mann als Frau bezeichnet und dann behauptet dass er in einer lesbischen Beziehung mit einem anderen Mann ist der sich als Frau sieht. Solange alle Beteiligten der Sache zustimmen ist das kein Problem. Ein Problem wird es erst dann wenn die Gesellschaft solchen „Minderheiten“ Sonderrechte zugesteht, weil dann eben die „echte Minderheit“ mit einer „Scheinminderheit“ teilen müsste und teilen wollen eben viele nicht.
Und hier schaffen wir dann endlich den Bogen zu TikTok und dem Begriff der „Superstraights“. Die Idee ist dass es sich hierbei um eine weitere „Identität“ handelt. Genauso wie „schwuler Mann“ bedeutet dass dieser kein Interesse an Frauen hat (ganz ohne sie abzulehnen, zu hassen etc) Bedeutet dass der Superstraight am anderen Geschlecht interessiert ist aber nicht an Transsexuellen.
Er spricht ihnen dabei nicht ab dass sie sich als das fühlen als was sie sich fühlen. Er will nur nicht mit ihnen ins Bett gehen.
Und hier kommt der Doppelstandard ins Spiel: würde man einer lesbischen Frau unterstellen dass sie einen miesen Charakter hat, es sei denn sie vögelt wenigstens ab und an einen Mann, dann würden wir diese Person als eine unhygienische Körperöffnung bezeichnen.
Und zu Recht: sie will nicht also soll sie nicht. Das ist ihr gutes Recht und sie muss sich dafür nicht rechtfertigen.
Gleichzeitig ist es aber laut einiger Aktivisten völlig vertretbar genau das gleiche mit dem Ottonormalheterosexuellen zu tun, diese müssten sich rechtfertigen warum sie manche Menschen eben schlicht und ergreifend nicht attraktiv finden.
Das ist ein Doppelstandard.
Erst wenn sich jemand aktiv gegen das Recht einer Person ausspricht seinen Körper zu modifizieren, seinen Namen zu ändern und eine andere Identität anzunehmen kommen wir in den Bereich der wirklich problematisch ist. Jemanden aber einfach von der Bettkante zu schubsen, aus welchen Gründen auch immer, ist aber nicht ausreichend um denjenigen „Hass“ zu unterstellen.
Wir mögen eben unterschiedliche Dinge. Nur weil jemand gern dicke Frauen mag bedeutet das nicht dass er dünne Männer hasst. Wer sowas sagt hat ein Wahrnehmungsproblem.
Der Begriff der Superstraights zeigt schlicht auf dass wir es in der vorliegenden Debatte sehr häufig mit einem sehr simplen Doppelstandard zu tun haben: die eine Seite soll das Recht haben zu sein wie sie will und die andere Seite soll sich ändern und darf nicht sein wie sie ist.
Die Frage sie wir uns stellen sollten ist warum wir uns überhaupt in dieses intime Problem als Gesellschaft einmischen? Menschen wegen ihrer Sexualität anzuklagen, von Hochhäusern zu werfen zu therapieren oder zu kritisieren ist im besten aller Fälle Zeitverschwendung.
Menschen sind wie sie sind und die Natur wird sich schon was dabei gedacht haben uns so zu machen wie wir sind. Wenn jemand Blondinen nicht anziehende findet dann ist das doch seine Sache und es gibt keinen Grund ihn dafür zu kritisieren.
Das Gleiche gilt auch für Menschen sie sich eben nicht zu transsexuellen Menschen hingezogen fühlen.
Die Lösung hierfür ist im Grunde einfach: wir müssen einsehen dass es Themen gibt die die Allgemeinheit schlicht nichts angeht und aufhören unsere Nase in die Angelegenheiten anderer zu stecken.
the IT crowd The IT Crowd: Season 3, Episode 4