Dr. Rainer Zitelmann schrieb heute zum Thema Klimastreik:
„In meiner Jugend war ich links. Ich hätte mir schon die Augen gerieben, wenn jemand Freifahrscheine zu Demos gefordert hätte. Für uns war es Ehrensache, schwarz zu fahren. Und noch mehr gewundert hätte ich mich, wenn Bundeskanzler und Bundespräsident uns zu den Demos ermutigt hätten.“
Damit spricht er mir aus der Seele. Unsere Revolution war eine Revolution gegen das Establishment, gegen den Sumpf, gegen die Korruption derjenigen Kräfte, die meinen, sich nicht an die Regeln halten zu müssen.
Die aktuelle Jugendkultur erinnert eher an die im Gleichschritt marschierenden Parteisoldaten totalitärer Staaten. Man trägt tapfer die Weltrevolution auf den schmächtigen Schultern und trägt das Abbild des glorreichen Führers der Revolution auf Schildern vor sich her.
Weil es einem gesagt wurde, dass das gut sei.
Man streitet nicht mit dem Lehrer, man folgt ihm auf die Demo, die mehr Staat und weniger Selbstverantwortung fordert. Die Jugendbewegung der späten 2010er ist nicht rebellisch, sondern hat sich davon überzeugen lassen, dass der Staat der Anführer der Rebellen ist und das einfache Volk, der Steuerzahler und der Arbeiter, der Feind der glorreichen Revolution ist.
Die Rebellion von heute ist Konformität gegenüber den Mächtigen. Aber auch dieser Unsinn ist alles mögliche aber sicher nichts Neues.