„Auf keinen Fall sollen Waffen und Munition aufgegeben werden. Jeder Versuch die Arbeiter zu entwaffnen muss, wenn Nötig mit Gewalt, vereitelt werden“

- Karl Marx, London 1850 (Address of the Central Committee to the Communist League)

In der Gesellschaft besitzen im Wesentlichen 3 große Gruppen Waffen: der Staat, Privatpersonen sowie Verbrecher.

Dass der Staat Waffen besitzen muss um seine Kernfunktion zu erfüllen ist klar, auch wenn sich die Ansichten was diese Kernfunktion sind unterscheiden. Ich vertrete die Ansicht, dass der Staat uns gegen andre Staaten verteidigen soll und uns vor einander.

Dem Staat daher waffentechnisch zu privilegieren, also ihm Waffen zu geben die für die anderen Gruppen nicht erreichbar sind, halte ich für sinnvoll.

Ich bin ja schließlich kein Anarchist.

Ihm das Monopol auf Waffen zu verleihen halte ich für eine Idee die sich nicht bewährt hat, schließlich hatten wir diese Situation bereits hier in Mitteleuropa in den 30igern und 40igern.

Und obgleich manche Etatisten diese Zeit idealisieren, halte ich sie eher für eine dunkle Epoche, zu einem erheblichen Teil weil ein entwaffnetes Volk eben keinen nennenswerten Widerstand gegen eine Regierung leisten kann die beschließt das Volk zu versklaven und selektiv umzubringen.

Gewaltmonopol: ja, meinetwegen.

Waffenmonopol? Nein.

Im Bereich jenseits des Staates haben wir dann die Verbrecher und Privatleute.

Der Verbrecher hält sich nicht an Gesetze.

Würde ein Waffenverbot greifen, würde auch ein Raub und oder Mordverbrot ausreichen.

Waffen zu bekommen ist erstaunlich einfach, vor allem mit offenen Grenzen. Aber selbst in Gefängnissen bauen sich Insassen selber Waffen.

Wie einfach das ist? Ich empfehle folgendes Video:

Improvised & Craft-Built Firearms w/ Jonathan Ferguson & Nic Jenzen-Jones

man erhält natürlich keine Anleitung wie genau man etwas baut, wohl aber einen Überblick wie ausgefeilt die Produkte sind die aus den Werkstätten von Menschen kommen die beschlossen haben sich über das Gesetz zu stellen.

Ich möchte auch erinnern dass das Australien in den zweiten Weltkrieg mit einer Maschinenpistole ins Rennen ging die auf einem grenzlegalen Bastelprojekt basierte.

In anderen Worten: jeder Schlosser kann eine Waffe bauen und auch Munition ist mit einfachsten Mitteln herstellbar. Möchte man alles verbieten das zu einer Schusswaffe führen kann, müssten wir zurück in 10. Jahrhundert.

Verbrecher werden immer Waffen haben.

Privatleute hingegen halten sich an Gesetze. Halten sie sich nicht daran, werden sie zu Verbrechern.

Als Waffenbesitzer zum Verbrecher zu werden ist einfach, man muss dafür noch nicht einmal jemanden verletzen. Eine einzige Patrone die nicht entsprechen versperrt ist bringt einen bereits bei den regelmäßigen Kontrollen in eine überaus tückische Situation.

Zu Recht, wie ich finde, geht von Schusswaffen doch eine erhebliche Gefahr für Dritte aus.

Jede legale Waffe ist registriert, die entsprechende Bürger bekannt. Will man etwas Potenteres wie etwa eine Pistole muss man sich einem Test unterwerfen den etwa 50% der Menschen nicht bestehen. Psychologie, Sozialisierung, Reaktionszeiten, kriminelle Geschichte. Alles wird überprüft.

Der Erfolg spricht für sich: wenn etwas mit einer legalen Waffe passiert, dann ist es ein Selbstmord. Die Wahrschiendlichkeit von einer legalen Waffe verletzt zu werden spielen sich im Bereich eines doppelten Lottogewinns ab.

In anderen Worten: Waffenbesitzer sind auf ihre Verlässlichkeit überprüft und damit statistisch betrachtet signifikant ungefährlicher als der Durchschnittsbürger.

„Braucht der Bürger aber eine Waffe?“ Wird dann aber oft in den Raum geworfen.

Die Frage ist einfach zu beantworten: Die meisten von uns werden niemals eine Waffe brauchen, aber wenn man sie braucht, ist es gut eine zu haben.

In der japanischen Tradition ist wird das mit dem Spruch: „Besser du bist ein Krieger im Garten als ein Gärtner im Krieg“ beschrieben.

Mit einer Waffe umzugehen ist ein Skillset das hoffentlich genauso nutzlos ist wie die Skillsets die wir unseren Kindern im Fahrsicherheitstraining beibringen. Etwas zu können bedeutet nicht es anwenden zu wollen, aber im Falle eines Falles ist es gut die Fähigkeit zu haben.

Biegen wir von der Philosophie aber wieder in die Realität ab so kommen wir zu dem Umstand dass auf jede legale Waffe etwa 5-10 illegale Waffen kommen.

Wir sprechen vom rostigen und vermutlich fast unbrauchbaren Maschinengewehr das der Großvater aus dem Krieg mitgebracht hat und erst wieder beim Abriss des Hauses auftaucht, der modernen AK47 und Pistolen die jemand am Schwarzmarkt gekauft hat oder aber von selbstgebastelten Waffen.

Wenn etwas passiert, dann sind es, öfter als nicht, diese Waffen mit denen Menschen überfallen oder ermordet werden.

Das bevorzugte Opfer von legalen Waffenbesitzer hingegen sind nicht Dritte sondern sie selber. In den USA fallen rund 60% der Schusstoten in den Bereich „Selbstmord“, der Rest ist hat einen Schwerpunkt in der Bandenkrimminalität. Der medial wirksame Amoklauf ist statistisch nicht bedeutend.

Nun kommen wir zum Eingangszitat. Warum war Marx für die Bewaffnung des Arbeiters und warum war er der festen Überzeugung dass die Bourgeoisie das Volk stets entwaffnen möchte? Nun, weil er zwar keine Ahnung von Wirtschaft hatte, wohl aber etwas mehr Verstand als der durchschnittliche postmoderne Linke. Entwaffnung trifft immer die Arbeiter, die Unterdrückten, die Unterschicht.

Hätten die Sklaven in den USA ein recht auf Waffen gehabt, wären sie keine mehr gewesen. Man hätte sie nicht befreien müssen, sie hätten einfach ihre Eigentümer erschossen und auf Selbstverteidigung plädiert. Zu Recht.

Die Elite hat ihre Bodyguards, die Politiker ihre bewaffneten Aufpasser. Die Reichen und Mächtigen haben immer Waffen und Marx empfand das als eine der Ursachen von Unterdrückung.

Nun, auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn.

Marx hatte damit Recht. Mao brachte es auf den Punkt als er sagte: „Die politische Macht kommt aus den Gewehrläufen“ und ich darf erinnern dass die chinesische Volksbefreiungsarmee nicht dem chinesischen Staat untersteht und damit faktisch eine private Entität darstellt. Warum wohl?

Wie kommt es also dass der westliche postmoderne Linke eine so grundlegend andere Ansicht zu Waffen hat als die revolutionäre Linke?

Nun: haben sie nicht.

Die postmoderne Linke teilt sich in zwei Teile: den revolutionären Anteil und die nützlichen Idioten ( "Gutmenschen" ), die den größten Anteil stellen.

Die Idee ist es „die anderen“ zu entwaffnen entstammt dem revolutionären Flügel. Die Waffe in den Händen eines Konservativen ist üblicherweise eine legale Waffe, die Waffe des revolutionären Linken hingegen mit hoher Wahrschiendlichkeit nicht.

Die Idee ist es also die Gesetzestreuen zu bekämpfen, weil das den politischen Gegner potentiell schwächt, auf sie selber aber keinerlei Einfluss hat. Der Kampf gegen die illegale Waffe wird nicht unterstützt.

Im Gegenteil: werden systematische Durchsuchungen durchgeführt um illegale Waffen aufzuspüren wird sofort gebrüllt wie fürchterlich das doch sei. Je nachdem welchen Verein man ausheben möchte ist es der eine oder andre Ismus der bedient wird.

Der postmoderne Linke findet sich also im Kampf gegen die legale Waffe und gegen jene die die illegalen Waffen finden wollen.

Der Revolutionär weil er es so will. Der Gutmensch weil er auf Propaganda reingefallen ist.

Schon jetzt haben die illegalen Waffen weit die Nase vorn, zum einen weil es für den legalen Waffenbesitzer immer schwieriger und weil es für den illegalen Waffenbesitzer immer einfacher wird.

Die meisten Gutmenschen verstehen diesen Zusammenhang schlicht und ergreifend nicht. Sie wollen einfach dass niemand mehr erschossen wird.

Ein löbliches und verständliches Ziel.

Was ich aber vorschlage ist: zuerst die illegalen Waffen vollständig zu beseitigen.

Wenn die Bevölkerung zehn Mal so stark bewaffnet ist wie die Verbrecher, können wir über ein strafferes Waffengesetz sprechen. Solange es sich aber andersherum verhält ist jede weitere Schikane des Gesetzestreuen eine Farce und macht nur das Leben von Verbrechern und Umstürzlern sicherer.

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Michlmayr

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Claudia56

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