Wie nach jedem Terroranschlag in dem der Täter einem spezifischen Propheten folgt, der nicht gemalt werden wollte, kommt sofort die Forderung Moslems nicht mit Islamisten in einen Topf zu werfen. Was genau jetzt das eine und was das andre ist, sei aber knifflig zu definieren.

Der deutsche Verfassungsschutz etwa postuliert dass der Islamismus nach politischer Macht strebt und der Moslem nicht.

Der Islamist hält sich an das durch den Propheten kommunizierte und gelebte Gesetz, der Moslem nicht.

Der Islamist versucht ein islamisches Gemeinwesen zu errichten, der Moslem nicht.

Der Islamismus ist mit der westlichen Kultur unvereinbar, der Islam hingegen schon.

Zusammengefasst ist also der Islamist jemand der weite Teile des Korans umsetzen möchte, je mehr desto „fanatischer“ ist er.

Der Moslem hingegen tut nur so als ob. Er sagt dass er nach moslemischen Regeln lebt aber in Wirklichkeit isst er Speck, trinkt Bier und findet Sklaverei nicht so gut wie seine islamistischen Kollegen.

So jedenfalls scheint es der deutsche Verfassungsschutz zu sehen.

Dieser Definition folgend geht vom Moselm keine Gefahr aus weil er mehr oder weniger nichts von dem tut was der Prophet von ihm erwartet.

Aber legen wir das doch aus Spass ander Freude auf Veganer um und postulieren dass es Veganer und Veganisten gäbe. Die Veganisten leben nun strikt nach der Regel keine Tierprodukte zu essen, die Veganer hingegen nennen sich nur Veganer, unterstützen die Veganisten damit moralisch aber essen Schnitzel und trinken Milch.

An dieser Stelle drängt sich die Frage auf warum man sich mit einer Gruppe assoziiert deren Werte man nicht wirklich teilt und nach deren Lebensweise man nicht leben möchte. Die Antwort ist Gruppenzwang, denn die Veganisten bedrohen jeden der einmal Veganer war mit dem Tode, sollte er sich von ihnen lossagen. Sehr zum Leidwesen jener die in Wirklichkeit keine Veganer sein wollen.

So: Wie ermittelt man jetzt also ob jemand nur so tut als ob er sich an die Gesetze des Propheten hält oder ob er es wirklich tut, oder anders gefragt: warum sollte man diese beiden überhaupt unterschieden? Auch wenn sich jemand nicht an die Regeln seiner Gruppe hält, legitimiert er diese Regeln durch seine Mitgliedschaft.

Die Unterscheidung zwischen Islam uns Islamismus ist holprig weil sie auf Wunschdenken basiert. Der Westen hätte gern einen westlichen Islam der „anders“ ist, weil das die Sache einfacher machen würde. Wunschdenken ist aber eben nicht Realität.

Ein rein spiritueller Islam wäre eine wunderbare Sache. Jeder soll schließlich glauben was er will und soll die Freiheit haben das zu leben. Das Problem aber liegt in der entsprechenden heiligen Schrift die das nicht zulässt. Nur Teilen der Schrift zu folgen ist explizit verboten.

Ist das Problem anders lösbar? Natürlich, man kann sagen dass man gewisse Dinge einfach nicht hinnimmt. Ein Christ der seine Kinder abschlachtet kann so oft er möchte auf das Buch Levitikus pochen, es wird ihm nichts nützen. Religion muss aufhören eine Rechtfertigung zu sein und wenn das nicht reicht kann religiöse Motivation sogar straferschwerend wirken. Wir müssen das nur wollen.

Sehen wir den Tatsachen ins Auge: Religion werden wir niemals los werden. Man kann dieses menschenfressenden Ungeheuer aber zähmen, alles was man dazu braucht ist ein dicker Knüppel und den Willen ihn zu schwingen.

Dass das klappt beweist das europäische Christentum, wir mussten es nur ein paar hundert Jahre dorthinprügeln wo es jetzt ist: in der Bedeutungslosigkeit.

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