Redet man mit Etatisten, also Menschen die meinen dass der Staat unsere Probleme besser lösen kann als wir selber, kommt immer wieder der Vorschlag Menschen in die Sitze der Macht zu setzen die selbstlos für das Volk arbeiten.
Ich halte das für einen interessanten theoretischen Vorschlag, zumal es Beispiele solcher Personen in der Geschichte ja durchaus gibt.
So war etwa Friedrich II solch eine Lichtgestalt. Im Gegensatz zu seinen Eltern verprasste er das Geld seines Volkes nicht für Pomp sondern arbeitete gewissenhaft in einem bescheidenen Büro für sein Volk. Er nannte sich den „ersten Deiner des Volkes“ und lebte dieses Ideal, so gut er eben konnte.
Warum sehen wir diesen Personenschlag aber so selten in Führungspositionen? Aus einem sehr einfachen Grund: Friedrich wäre niemals in diese Position gekommen, hätte er sie nicht geerbt.
Friedrich wurde mit der Position geboren, er hat sie sich nicht erarbeiten müssen und wenn ich erarbeiten sage meine ich eher erkämpfen.
Es ist mittlerweile bekannt dass, je höher man in den Schichten nach oben kommt, die Psychopathen Quote zunimmt. Psychopathen selbst sind, vereinfacht gesprochen, Menschen ohne Mitgefühl. Diese Menschen können „harte Entscheidung“ treffen und über „Leichen gehen“. Beides Dinge die unabdinglich sind wenn man nach oben möchte und dann auch oben bleiben will.
Vor allem in linken Umkreis herrsch die Vorstellung dass die Welt im Argen liegt weil die CEOs allesamt Psychopathen sind. Auch eine kaputte Uhr zeigt zweimal am Tag das richtige an: die Linken haben damit weitgehend Recht!
Ihre Lösung diesen Leuten die Macht zu nehmen und dem Kollektiv zu geben ist aber völlig absurd. Egal wie man das aufsattelt, am Ende gibt es wieder jemanden der das Kollektiv managend und es ist unerheblich welchen Titel diese Person trägt: diese Positionen der Macht ziehen die Psychopathen an wie das Licht die Motte.
Das führt dazu dass in jedem zentralisierten, sozialistischen System, recht bald mörderische Typen die Hebeln der Macht bewegten. Der Linke sagt dass Stalin Marx pervertiert hätte. Auch hier hat er bis zu einem gewissen Grad recht, der Grund hierfür ist aber einfach dass Marx nicht in Betracht gezogen hat dass immer der gleiche Menschenschlag nach oben streben wird und es immer ein ‚oben‘ geben wird.
Schuld ist nicht Stalin, Schuld ist Marx mit seiner unvollständigen und damit falschen Theorie.
Egal wie viele Strukturen man zerstört, zu irgendjemanden wird die Masse aufblicken und diese Person wird von ihnen so Macht erhalten und die Menschen mit Macht werden versuchen daraus Positionen zu errichten.
Dieser Mechanismus führt dazu, dass jedes System, nach mehr oder weniger kurzer Zeit, an seiner Spitze weitgehend Psychopathen sitzen hat die heiter jeden Wegräumen der genügend Skrupel hat sie nicht als erstes abzuservieren. Dazu braucht es kein tiefes Verständnis der menschlichen Psyche, auch wenn einige Grundlagen helfen den Themenkomplex zu verstehen.
Wer also der Meinung ist dass „Die da oben“ im Kapitalismus das Problem darstellen muss sich im Klaren darüber sein dass die gleichen Personen auch im Sozialismus ihren Weg nach ganz oben schaffen und im Gegensatz zum CEO, der nur Geld hat, haben diese Personen plötzlich die Macht über das Militär.
Was wäre eine Lösung? Man könnte die Regierung auslosen, Menschen an die Spitze schieben die eventuell fähig sind zu führen, aber nicht wirklich wollen. Aber auch hier wird derjenige im Los der den Willen zur Führung hat die anderen dominieren.
Ist es da nicht klüger diesen Leuten so wenig Macht wie möglich zu geben? Wäre es nicht sinnvoller ihre Gier in nützliche Bahnen zu lenken? Ohne Umverteilung und Subvention muss der Psychopath uns etwas geben, damit wir ihm unser Geld geben.
Das macht ihn nicht zu einem guten Menschen, es macht ihn aber mit Sicherheit Ungefährlicher als einen Diktator mit einem großen roten Knopf.