Gestern hatte ich Veganer bei mir zu Besucht. Ich bin kein Veganer und halte die meisten Gründe, warum Veganer vegan sind, für inhaltlich falsch.

Am Tag davor hatte ich Freunde bei mir, die einer Religion angehören, die ich überaus kritisch sehe.

Gab es Streit an einem der Tage? Debatten? Konflikte?

Nein.

Das lag daran, dass meine Besucher die Dinge, die sie so tun eben tun und mir nicht in jedem Nebensatz sagen, warum ich schlecht bin, weil ich nicht Teil ihrer Gruppe bin. In andren Worten: Sie sind Individualisten und keine Kollektivisten (sie "tun" in erster linie und "sind" nur bestenfalls in zweiter etwas).

Diese Menschen sind mir die liebsten. Es sind die Menschen, die verstanden haben, dass wir eben unterschiedlich sind, des einen Himmel des andren Hölle ist. Und wir alle akzeptieren, dass in des jeweiligen Wohnung eben unterschiedliche Regeln gelten. Beim einem darf im Stehen gepinkelt werden, beim andren nicht.

An das hat man sich zu halten. Und jeder hält sich dran.

Warum können wir nicht alle so sein? Warum können wir nicht einsehen, dass in unterschiedlichen Domänen unterschiedliche Regeln gelten? Und können wir das nicht jeder Einzeln definieren? Wozu brauchen wir die Mafia, die uns Schutzgeld abnimmt, um es dann an ihre Leute zu verteilen? Die Argumentation, dass die Mafia besser wisse, wie unser Wohlstand verteilt sein sollte, damit es sozial gerecht sei, halte ich für falsch, vor allem, da mein Vertrauen in die Mafia im Moment unheimlich klein ist, zumal sie zunehmend in ihrer Schutzfunktion versagt, von der Verteilung zu ihren Freunderln ganz zu schweigen.

Auch das Argument, dass man den Don eh wählen könne, halte ich für inhaltlich schwer problematisch.

Der Punkt ist doch der: Es gibt nur zwei relevante politische Positionen: die einen, die einfach in Ruhe gelassen werden wollen und die andren, die sie einfach nicht in Ruhe lassen können.

Die einen sehen sich als Menschen, die andren als Teil von irgendwas tollem, das die Welt erobern müsse.

Die einen sind verantwortlich für Frieden, die andren schuld an jedem Krieg. Kollektivismus, egal ob links, rechts, religiös oder sonst was, tötet.

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gloriaviennae

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