Spätestens seit Samstag, den 27. Dezember, sollten Eltern von verunsicherten und geplagten Zentralmaturanten (weibliche Form mitgedacht) wissen, worum sie sich ab 7.Jänner kümmern müssen: Um die bürokratischen Erfordernisse und den korrekten Ablauf eines Einspruchs gegen die Zentralmatura ihrer Kinder. Empfehlenswert wäre eine Liste mit Fristen, Formulare, Fachwissen. Es ist gut, wenn man sie dann hat, wenn man sie braucht.
Warum das konkrete Datum? Weil Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek im Mittagsjournal von Ö1 ungerührt verkündet hat, sie könne nicht garantieren, dass es 2015 bei der Zentralmatura keine Pannen geben wird. Was in diesem Fall passiert, hat offenbar niemand zu Ende gedacht: Massenweise Einsprüche? Hoffentlich! Wiederholung von Teilen der Matura? Vielleicht! Manipulation der Ergebnisse, um Pannen zu vertuschen? Wahrscheinlich! Es muss nicht so kommen, aber es kann – und dafür sollten Schüler und Eltern vorsorgen – zusätzlich zur notwendigen Vorbereitung auf die Matura! Man sollte sich nicht auf Heinisch-Hoseks Versprechen verlassen, es werde zur Zeit „ausgelotet", wie eine „Fehlerkette" vermieden werden kann. Man sollte auf diese Fehlerkette – nicht nur den einen oder anderen Fehler, sondern gleich eine ganze Kette wohlgemerkt – gefasst sein.
Diese Aussagen der zuständigen Ministerin allein waren schon verblüffend genug. Wirklich fassungslos aber machte die Feststellung, sie werde keinesfalls zurücktreten, wenn etwas schief gehe im Frühjahr 2015, denn: „Bildung ist mehr als nur die Reifeprüfung." Diesen Zynismus muss man sich einmal leisten können: Acht Jahre (oder mehr) arbeiten AHS-Schüler auf diese letzte Prüfung hin, in den letzten beiden Jahren intensiv. Nur, um sich dann von Heinisch-Hosek sagen zu lassen, diese Reifeprüfung sei ja nicht alles. Was denn sonst am Ende einer Schullaufbahn? Was wird der bereits durch das Chaos der Vorbereitung total verunsicherte Maturajahrgang 2015 am Ende und vielleicht bei einem negativen Abschluss davon haben, dass „Bildung mehr ist als nur die Reifeprüfung"? Er muss sich eigentlich verarscht fühlen. So darf man eigentlich mit Jugendlichen nicht umgehen.
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