Antisemitische Profilierung macht auch vor Auschwitz nicht Halt

Kassel. documenta 14. Auschwitz auf dem Strand - Auschwitz on the Beach.

Kurator verteidigt Performance.

Es gibt in Deutschland genügend intelligente Menschen, die den Holocaust nicht verdaut haben und sich auf Seiten der Täter sehen oder wohlfühlen. Sie verdrängen die missglückte Judenausrottung nicht, sondern ziehen die Untaten ihrer Vorfahren in den Mief ihrer Gedankenwelt, indem sie aktuelle Ereignisse mit „Auschwitz“ auf die selbe Stufe stellen und diese zu schlimmsten Nazi-Verbrechen hochstilisieren. Somit relativieren sie die schlimmsten Verbrechen der Menschheit und verherrlichen gleichzeitig die Taten ihrer Nazi-Idole.

Die intelligenten Menschen erschlagen damit auf einem Streich mehrere lästige Fliegen. Ihre deutschen und deutschfreundlichen Vorfahren sind nicht mehr kackbraun, sondern freundlich beige, wodurch die Künstler selber in ihren eigenen Augen demokratischer erscheinen. Die ermordeten Juden verlieren den Heiligenschein. Die KZ-Juden handeln nun genauso ethisch wie Terroristen, die als Flüchtlinge nach Europa übersetzen. Nebenher werden die Flüchtlinge verherrlicht – oder verflucht. Wie man es braucht.

Einige Beispiele:

Auf ihren eigenen Territorien errichten die Europäer Konzentrationslager und bezahlen ihre Gauleiter in der Türkei, Libyen und Ägypten dafür, die Drecksarbeit entlang der Küsten des Mittelmeeres zu erledigen, wo Salzwasser mittlerweile das Zyklon B ersetzt hat.

Die Externalisierung der europäischen Grenzen bedeutet Ausrottung.

Das Wort Ausrottung beschreibt trefflich die Stimmung und das Verhalten der Mehrheit der europäischen Bevölkerung und der politischen Aktionen der europäischen Regierungen.

Indem wir Migration illegalisierten, haben wir die Migrant_innen, die um unsere Hilfe bitten, in die Hände von kriminellen Schleppern getrieben.

Jeden Tag ertränken wir unzählige Kinder, Frauen und Männer.

Diese Gedanken werden im Neuen Deutschland politisch, medial, kirchlich, gesellschaftlich und vom Finanzamt gefördert und haben sich bereits als politisch korrekt durchgesetzt. Nicht nur Juden und ihre Ethik werden verfolgt, sondern auch Flüchtlinge, die dem Sozialstaat auf der Tasche liegen. Die Ziele der nicht-Nazi-sein-wollenden Künstler werden erst dann erreicht sein, wenn die Naziideologie rehabilitiert ist. Nicht das „Ob“, das „Wann“ ist ungewiss. Die documenta 14 in Kassel ist zu unbedeutend, um als Auslöser zu dienen. Die documenta 14 in Kassel ist im Vergleich zur Erosion der Demokratie, zur Leugnung wissenschaftlicher Fakten und zum alle Schichten des Volkskörper durchdringenden Hass, welcher als Vernunft und Liebe verkauft wird, nur eine Funzel, die beim Abbrennen stinkt.

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Spinnchen

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