Der ehemalige deutsche Außenminister und jetzige Bundespräsident Steinmeier reist nach Israel, um die Scherben zu kitten, die sein Nachfolger Gabriel im Amt des deutschen Außenministers und als solcher bewirkt hat. Deshalb besucht der Bundespräsident Steinmeier keine Israel kritischen NGOs, sondern jüdisch-israelische regierungskritische Schriftsteller und Intellektuelle wie Amoz Oz und David Grossman.
Amoz Oz und David Grossman gehören in Israel zu den bekanntesten und beliebtesten Schriftsteller der älteren Generation. Amoz Oz und David Grossman sind ausgesprochene Intellektuelle, die sich mit der Geschichte Israels und der jüdischen Religion identifizieren. Ihre Bücher erscheinen auch auf Deutsch, werden jedoch von deutschen Israelkritikern und Antisemiten links (rechts?) liegen gelassen, da ihre Schriften nicht zum Judenhass taugen. Die Zahl der übrigen deutschen Leser ihrer Bücher ist schon deshalb stark eingegrenzt, da man sich in die Materie der Geschichte Israels und der jüdischen Religion tief einarbeiten muss, um das Geschriebene zu verstehen. Möglich, dass Steinmeier ein Buch der Schriftsteller besitzt, gar angelesen hat. Bei Gabriel müssen wir eine solche Annahme bezweifeln.
Amoz Oz und David Grossman sind gegen die Regierung Israels etwa so eingestellt wie Grass gegen die SS. Es ist dem Bundespräsidenten hoch anzurechnen, dass er nicht nur Politiker, sondern auch Meinungsmacher der absterbenden Generation in Israel aufsucht. Amoz Oz und David Grossman sind die ewigen Felsen in der Brandung. Die Felsen sind noch da, die Brandung hat sich verzogen.
Bei seinem Israel-Besuch diskutiert der Bundespräsident mit regierungskritischen Schriftstellern und Intellektuellen, schreiben die deutschen Zeitungen. Das ist falsch! Der Bundespräsident ist ein vernünftiger Mann. Er hat sich mit den beiden Koryphäen Israels unterhalten, ihren Worten gelauscht, aber niemals diskutiert. Die „Diskussion“ sei spannend und kontrovers und von der Sorge um die Zukunft Israels geprägt gewesen, sagt der Bundespräsident nach dem Treffen. Thema sei auch die israelische Siedlungspolitik in den Palästinensergebieten, die Deutschland und die meisten anderen Staaten als völkerrechtswidrig einstufen. Nicht jedoch Amoz Oz und David Grossman. Die beiden setzen sich für eine jüdisch-arabische Verständigung ein. Leider haben sie unter Arabern allzu wenige Leser und Zuhörer.
Der Bundespräsident besucht danach den palästinensischen Usurpator, Holocaustleugner, Todesstrafen- und Gabriel-Freund Abbas. Am Grab des Terroristen, Friedensnobelpreisträgers und Abbas-Vorgängers Arafat legt Steinmeier einen Kranz nieder. Ob er noch in seiner Amtszeit einen Kranz auf Abbas Grab legen wird? Er wechselt mit Abbas einige belanglose Worte über die Zwei-Staaten-Lösung, von der jeder Vernunftbegabte weiß, dass sie zu einem unerbittlichen Krieg führen wird, der den IS in den Schatten stellen und die europäische Landschaft bis zur Unkenntlichkeit mörderisch verändern wird.
Schon wird an einem Besuch des Ministerpräsidenten Netanjahu in Deutschland gearbeitet. Da Gabriel großmäulig verkündet hat, dass ein Deutscher, der offiziell Israel besucht, jeden Staatskritiker aufsuchen darf, und da Steinmeier seine Nekrophilie nicht unterdrückt, feilen Hohe Diplomaten bereits heute an den Details des Deutschlandbesuches des obersten Juden und Israelis. Folgende Punkte werden durchgespielt:
Netanjahu trifft sich reziprok mit deutschen Staatskritikern von der RAF, der NSU oder der Antifa. Möglich wäre auch ein Besuch der AfD oder der Linken, wenn die NPD nicht zur Verfügung stehen sollte. Die israelische Seite würde einen Besuch bei Dr. Josef Schuster, dem Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland vorziehen. Doch dieser ist nicht als Kritiker Deutschlands, sondern eher als Kritiker Israels bekannt.
Netanjahu könnte außerdem das Grab des unbekannten deutschen Soldaten aufsuchen, welches in Deutschland leider nicht existiert. Netanjahu möchte dieses Grab im Andenken an Hitler aufsuchen.