Der Märtyrer als bezahlter Mörder

1943. Das Deutsche Reich beschließt, dass Familien von SS-Angehörigen Geldzuwendungen vom nationalsozialistischen Staat erhalten, wenn sie während der Ausübung ihrer Pflichten von Feinden oder Juden umgebracht worden sind. Die finanziellen Aufwendungen müssen von den besetzten Völkern im Osten erbracht werden.

Palästinensische Familien von Märtyrern oder Shahids erhalten Geldzuwendungen von der PLO, der Befreiungsfront Palästinas. Wegen der Inflation werden die Beträge nun gering angehoben [Al-Quds, April 4, 2017]. Da die PLO wegen Korruption ständig unter Geldmangel leidet, übernimmt die UNO die finanziellen Verpflichtungen. Diese wiederum erhält ihr Geld von ihren zahlenden Mitgliedern. Für den größten Teil der Aufwendungen kommen die USA und die EU auf. Die USA erwägen nun, ihre Zahlungen einzustellen. Als Ursache des plötzlichen Gesinnungswandels gilt der tödliche Terroranschlag an den US-amerikanischen Touristen Taylor Force in Tel Aviv im März 2016. Die US-Administration hat zwischenzeitlich erfahren, dass die Familie des getöteten Terroristen für die Tat eine lebenslängliche Leibrente erhält. Die Gelder werden auch überwiesen, wenn der Ermordete kein Jude ist.

Als Märtyrer zählt jeder Palästinenser, der während oder kurz nach einem Selbstmordattentat oder einem anderen Mord gefallen ist. Auch ein Palästinenser, der unbeabsichtigt oder auch absichtlich von einem Märtyrer vom Leben zum Tode v+befördert worden ist, gilt als Märtyrer. Die Anzahl der ermordeten Juden oder zufällig Anwesenden berührt nicht den Märtyrerstatus. Es zählt nur der Tod des Palästinensers.

Folgende Zahlungsmodalitäten wurden 2011 unter dem damaligen Ministerpräsidenten Salam Fayyad vereinbart:

Eine sofortige Einmalzahlung von 6.000 NIS (Neuer Israelischer Schekel, entspricht 1.500 €)

Lebenslängliche monatliche Zuwendung von 1.400 NIS

Zusätzlich für Ehegatten (max. 1): 400 NIS

Zusätzlich für jedes Kind (kein Limit): 200 NIS

Zuweilen erhalten Kinder einmalig einen Laptop

Zusätzlich für Einwohner Israels und ganz Jerusalems: 300 NIS (Die Lebenshaltungskosten sind in Israel beträchtlicher höher als in den von der PLO verwalteten Gebieten)

Für Zahlungen ins Ausland gilt folgendes:

Lebenslängliche monatliche Zuwendung von 350 $

Zusätzlich für Ehegatten (max. 1): 100 $

Zusätzlich für jedes Kind (kein Limit): 50 $

Heiratet die Märtyrerwitwe einen Märtyrerbruder, so verliert sie alle finanziellen Ansprüche.

Die von der PLO geleisteten Zahlungen betragen 2016 [Official PA 2016 budget] 660.315.772 NIS.

Mehr als 32.500 Märtyrerfamilien partizipieren an den Zahlungen. Zum Vergleich: Das jährliche palästinensische Bruttoinlandsprodukt BIP pro Kopf liegt bei knapp 3.000 $ oder 250 $ monatlich.

Der Islamische Staat IS erwägt, die Zahlungsmodalitäten der PLO leicht modifiziert für alle seine Anhänger für Anschläge außerhalb arabischer und islamischer Länder in der EU und in den USA zu übernehmen. Da die Zuwendungen nur die Familien toter Märtyrer betreffen, geht der IS lediglich von einer niedrigen einstelligen jährlichen $-Millionensumme aus.

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Grummelbart

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Spinnchen

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