Betrachtet man Indien als eine Demokratie, so sind die USA gemessen an der Einwohnerzahl von knapp 330 Millionen die zweitgrößte Demokratie unseres Planeten. Die USA sind ein Einwanderungsland, die Ureinwohner spielen eine untergeordnete Rolle. Die meisten Einwohner (200 Millionen) sind weiße Kaukasier, schwarze Afroamerikaner stellen 35 Millionen Einwohner. Zwischen diesen beiden Gruppen besteht eine gegenseitige Abneigung, die man als Mitteleuropäer mit „Rassenhass“ bezeichnen darf. Der Grund der Abneigung liegt in der Geschichte der Vereinigten Staaten: Die Kaukasier waren freie Männer (und Frauen), die das Land nach Vertreibung der Ureinwohner kolonisierten, also aufbauten – die Afroamerikaner kamen als Sklaven aus Afrika, um unfreiwillig für die Weißen zu schuften.
Dieses Narrativ mag heute obsolet sein, weil Weiße und Schwarze nicht nur aus Europa, bzw. Afrika in die USA einwandern. Doch das Narrativ hält sich und wirkt bis heute.
Ein Deutscher, dessen Eltern oder Großeltern von den Amerikanern vom Nationalsozialismus befreit worden sind, kann und wird diesen Hass nicht so ohne Weiteres verstehen. Dabei ist es einfach: Der Deutsche muss sich vorstellen, dass unter Hitler keine 6 Millionen, sondern weit weniger, beispielsweise nur einige Hunderttausende Juden umgebracht werden. Infolgedessen leben im heutigen Deutschland mit 80 Millionen Einwohnern nicht 200.000 (bis 300.000) Juden, sondern 8-10 Million Juden, was in Etwa dem Verhältnis zwischen Weißen und Schwarzen in den heutigen USA entspricht. Der Anteil der Judenhasser liegt im heutigen Deutschland bei 20-25%. Wie hoch wäre der Anteil der Judenhasser bei 8-10 Million Juden? Sicherlich höher als der heutige Anteil der Schwarzenhasser in den USA.
Der durch seinen Tod weltweit bekannt gewordene Afroamerikaner George Floyd wird in Minneapolis von einem kaukasischen Polizisten umgebracht (getötet/ermordet), ohne dass andere (weiße) Polizisten ihm beistehen. Die Polizei wird von einem (schwarzen?) Ladenbesitzer gerufen, da dieser glaubt, von Floyd Falschgeld erhalten zu haben. George Floyd ist wegen schweren Vergehen einige Male und Jahre im Gefängnis gesessen. Er ist ein Schwerverbrecher, der sich seit Jahren relativ unauffällig verhält. Im heutigen Deutschland würde der handelnde weiße US-Polizist als unzurechnungsfähig bezeichnet werden und nach einer mehr oder minder langen Zeit von der Gesellschaft abgesondert leben. Lebenslänglich dauert in Deutschland maximal 15 Jahre, in Einzellfällen 25 Jahre.
Der Vergleich mit den 8-10 Million Juden in Deutschland ist interessant, jedoch irreal, da unter Hitler 6 Millionen und nicht nur einige Hunderttausende Juden umgebracht worden sind.
Zumindest eine Frage bleibt offen: Warum demonstrieren in den USA so viele Menschen – Schwarze wie Weiße – für einen verurteilten Schwerverbrecher? Ist er gar kein Schwerverbrecher, da er von den herrschenden Weißen ein vorverurteilter Afroamerikaner ist? Oder gibt es in den USA keine schwarzen Helden, die nicht vorbestraft sind, zumindest nicht für derart schlimme Delikte? Ich tendiere zur zweiten Antwort.
Vergleicht man den real existierenden deutschen Rassenhass Deutschland und die USA auf einem ähnlich hohen Treppchen. Heute leben in den USA 4 Millionen indianische Ureinwohner. Vor dem weißen Einmarsch lag die Zahl zumindest beim 4-fachen, wahrscheinlich noch höher. Bezüglich Demokratie hat Deutschland viel nachzuholen. Während die USA wegen ihrer mächtigen wirtschaftlichen Stellung gegen Diktaturen wie die VR China und Russland vorgehen können, sind den Deutschen und den Europäern auf Grund ihrer Kleinheit die Hände gebunden. Deutschland kann nichts für die Unterdrückten weltweit tun, nichts in China, nichts in Venezuela und nichts in einem beliebigen arabischen Staat. Dank Corona ist die zukünftige wirtschaftliche Lage in der ganzen EU unsicher, so dass eine Entdemokratisierung in der gesamten EU befürchtet wird. Ob das Corona-Virus in einem chinesischen Markt entstanden oder absichtlich in einem chinesischen Labor gezüchtet worden ist, werden wir wegen politischer und wirtschaftlicher Schwäche (Abhängigkeit) zu unseren Lebenszeiten nicht mehr erfahren.
