Auch wenn die meisten Länder gegen die Coronavirus-Infektion ähnlich vorgehen, lassen sich je nach Temperament und Demokratieverständnis mehr oder weniger kleine und größere Unterschiede im politisch-therapeutischen Vorgehen erkennen. Diese Unterschiede werden hoffentlich nicht ausschlaggebend für den Ausgang der Therapie sein. Oder doch?

Hier liest man die wissenschaftliche Auffassung eines anerkannten und eine sichere und gut bezahlte Position als Universitätsprofessor verfügt. Seiner maßgeblichen medizinischen und wissenschaftlich fundierten Meinung (eigentlich Wissen) nach hätte Coronavirus infizierte Patienten eine höhere Überlebenschance, wenn sich die Lokalpolitiker entschieden, die Hälfte aller wenig tauglichen Krankenhäuser und Kliniken zu schließen!

Langsam und vorsichtig werden die Stimmen lauter, dass der Politik des verzögerten Ausbruches der Viruserkrankung die wissenschaftlich fundierte Basis fehlt. So manchem einfachem Arbeiter stößt es sauer auf, dass die jetzige Krankheitspolitik den lieb gewonnenen Kapitalismus am Gedeihen stört und er (und seine Familie) halbwegs gesund in 1-2 Jahren den Schlamassel überstehen wird. Jedoch zu welchem Preis? Die Arbeitslosigkeit mit dem Abrutschen in die Armut als Folge der Gesundheitspolitik ist ihm sicher.

Nun wird der Politiker einwenden, dass das Leben wertvoller ist als Geld, so man es hat. Dem wollen wir nicht widersprechen.

Wie wäre es also, den Ausbruch der individuellen Coronavirus-Infektion zu beschleunigen? Oder wie Prof. Lauterbach es vorschlägt, die Hälfte der Kliniken zu schließen, deren ethischer und medizinischer Sinn unter dem materiellen verschwunden ist? Spätestens wenn die künstliche Verzögerung des verzögerten Ausbruches der Viruserkrankung sich als wirkungslos zu erkennen gibt, werden die Politiker ihre Meinung ändern.

Wir verfügen momentan und für die nächste Zeit nicht über genügend Wissen, um die beste Therapie durchzusetzen. Wir verfügen jedoch über Interessen, die unser Denken und Handeln formen. Es sollte in einer Demokratie der EU-Staaten schon wundern, wenn eine Diskussion über die Behandlung von 70% der Bevölkerung, von denen man sicher annimmt, dass sie erkranken wird, nicht öffentlich zugelassen, nicht gefördert wird. Glücklicherweise sind die Zahlen, auf die die Therapie der Coronavirus-Infektion ruht, nicht gesichert. Die wissenschaftliche Meinung verlangt danach, dass 70% der Gesamtbevölkerung infiziert sein wird und etwa 1% der Infizierten an der Erkrankung sterben werden. Dies ist (momentan) nicht der Fall und für die nächste Zukunft unrealistisch. Das medizinisch-wirtschaftliche Vorgehen zum Bekämpfen und Besiegen der weltweiten Coronavirus-Infektion basiert jedoch auf beide Annahmen.

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Spinnchen

Spinnchen bewertete diesen Eintrag 17.03.2020 17:56:21

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