Am 31.10.1517 veröffentlicht Martin Luther in Wittenberg 95 Thesen. Der Thesenanschlag wird zum Beginn der Reformation erklärt, dessen 500. Wiederkehr mit außerordentlich starker staatlicher Unterstützung gefeiert wird. Nein, es geht hier nicht darum, dass Deutschland die religiöse Neutralität und somit seine eigene Verfassung verletzt. Es geht nicht einmal darum, dass der Hetzer, der Goebbels übertrumpft, für die Alten herausgeputzt wird. Es geht darum, dass über Luthers Vergehen seit 500 Jahren offiziell geschwiegen wird, obwohl die Folgen seiner Hetzreden und Mordaufrufe bis heute zu spüren sind.
Das mutige Video, welches noch nicht aus der Öffentlichkeit verbannt ist, dauert 43 Minuten. Wer sich über die Verbrechen Luthers informieren will, dem sei das Video wärmstens empfohlen.
https://m.youtube.com/watch?v=2Ws-VOHXOrQ
Den 400. Geburtstag der Reformation können die evangelischen Deutschen nicht gebührend feiern, weil sie 1917 mit dem Abschlachten von katholischen, orthodoxen und protestantischen Mitchristen vollauf beschäftigt sind. Zum Ersatz feiern die Reichsgroßdeutschen in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 mit großen Freudenfeuern den 450. Geburtstag des Führers großen Vorbilds und Reformators. Die Scheiben der brennenden Synagogen zerspringen funkelnd auf den Straßen und erinnern noch manchem bis heute an herrliche Kristalle.
Luther hetzt nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Ungläubige, die sich weigern, seinen Hassaufrufen Folge zu leisten. Er verflucht allzu selbstständige Frauen und Bauern, die keine Leibeigenen sein wollen. Über die Einstellung des Reformators zu Homosexuellen brauchen wir kein Wort zu verlieren. Auf Luthers Anraten hin werden die Delinquenten lebendig zerteilt, gerädert und verbrannt. Das Schädlingsbekämpfungsmittel Zyklon B wird erst 1922 erfunden. Wie viele Millionen Tote bis heute auf des Reformators Konto gehen, lässt sich nicht berechnen.
Nicht deshalb wird Luther in diesem Jahr gefeiert, auch wenn die arbeitende Bevölkerung einen bezahlten Urlaubstag mehr auf Kosten der Arbeitgeber erhält. Gefeiert wird der neue Glaube, der - vom objektiven Standpunkt aus gesehen - sich nur in einigen irrelevanten Äußerlichkeiten von den richtigen Christen unterscheidet. Im Ablasshandel, also ums Geld, worum es Luther primär geht, lassen sich die heutigen christlichen Konfessionen vor allem in Deutschland schwerlich unterscheiden, wo der Deutsche Staat für die Eintreibung der Finanzen diverser Kirchen verantwortlich zeichnet. Selbst der Unterschied zwischen Luthertum und Islam lässt sich nicht prima vista erklären, wobei der Terror bereits eingeschlossen ist.
In der Region Aachen, im NRW-Anteil der Eifel, schließen sich die evangelischen Kirchenkreise zusammen, um „dem historischen Datum mit gegenwärtigen Gedanken und Einblicken auf möglichst vielen Ebenen zu begegnen“. Es geht selbstredend wie bereits vor 500 Jahren ums Geld, welches eingespart werden soll, obwohl dieses Mal die Katholiken mitmachen (sic!). Viele Themen werden behandelt. Folgende Themen erscheinen wichtig:
A) Luthers Antijudaismus ist ein theologischer Irrtum gewesen, was eine Erkenntnis des 20. Jahrhunderts ist.
B) Die Organisatoren haben sich erfolgreich gewehrt, alles „rein evangelisch“ zu machen.
C) Das Thema ist schwierig, es wird es locker erklärt. Intendiert ist Volkstümlichkeit.
D) Auch heute ist es nicht ohne Risiko, eine Überzeugung zu haben und zu seinem Glauben zu stehen – wenn man sich etwa in der Flüchtlingshilfe engagiert.
Zu A)
Luthers Antijudaismus ist ein ordinärer Judenhass, der nichts mit der Religion des Judentums zu tun hat. Luther versucht zunächst, die Juden für seine „neue“ Lehre zu begeistern. Als er endlich bemerkt, dass ihm dies nicht gelingt, fängt er an, die Juden zu hassen, weil sie (immer noch) Juden sind. Dieses Verhalten nennt man nicht „Antijudaismus“, sondern schlicht „Antisemitismus“ oder „Judenhass“.
Die schriftlich niedergelegten Vorschläge, wie man mit den Juden verfahren soll, sind in Luthers berüchtigten Schrift „Von den Juden und ihren Lügen“ im Internet frei verfügbar. Wer jetzt noch behauptet, dass Luther einem „religiös“ bedingtem Judenhass folgt, verfolgt Absichten, die sich nicht mit der Realität decken.
Luthers Aufforderungen werden von den Nationalsozialisten nach ihrer göttlichen Machtergreifung 1:1 umgesetzt. Wahrscheinlich ist noch heute zum 500. Wiederkehr des Lutherjahres die evangelische Gemeinschaft davon überzeugt, dass auch Hitler und Goebbels Antijudaisten gewesen sind.
Zu B)
Den Organisatoren ist es halbwegs gelungen, die Katholiken mit ins Boot zu holen. Geteiltes Verbrechen ist ein halbes Verbrechen.
Zu C)
Das Thema Luther zu erklären, ist schwierig. Man erklärt es volkstümlich, in dem man die schlimmsten Schweinereien auslässt . Leider bleibt nicht viel übrig.
Zu D)
„Wer sich heute für Flüchtlinge engagiert, riskiert, ins KZ gesteckt zu werden.“ Diese unausgesprochene Auffassung beleidigt nicht nur Millionen ermordeter Juden, sondern auch viele aufrechte Protestanten, die es gewagt haben, gegen den Anordnungen der offiziellen protestantischen Kirche den Nazis zu trotzen. Pfui Deibel!
Zur 550. Wiederkehr der 95 Thesen in 50 Jahren, die ich sicherlich und hoffentlich nicht erleben werde, könnte auch der ungefähre 150. Geburtstag von Hitlers „Mein Kampf“ gefeiert werden. Falls es dann noch Deutschland und den Protestantismus gibt, werden die hoffentlich freien Menschen in Deutschland erkennen, dass beide, die „95 Thesen“ und „Mein Kampf“, die selbe Endlösung verfolgen.