Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen besucht offiziell den Judenstaat Israel. Damit die Juden nicht frech werden, macht er einen Abstecher nach Ramallah in Judäa, der derzeitigen Hauptstadt der Palästinenser. Ein Abstecher in den Gazastreifen – auch dort regieren Palästinenser – ist nicht vorgesehen, da die dortige 2. Palästinenserregierung mit der Hauptstadt Gaza nur einen einzigen Österreicher hereinlassen würde, so er noch leben würde.
Als Touristenattraktion darf der Österreicher die Klagemauer anfassen und einen Wunschzettel an Gott in der Sprache seiner Wahl schreiben, welcher zwischen den großen Steinquadern der Klagemauer eingeklemmt wird. Da die Klagemauer der Juden sich in der Altstadt von Jerusalem befindet, welche vor 1967 im Osten gelegen ist, heute sich jedoch im Zentrum der israelischen Hauptstadt befindet, ist sich der Österreicher nicht sicher, ob er sich auf israelischem oder auf palästinensischem Gebiet befindet. Als er vor der Kamera steht und freudig erregt über seine orientalischen Abenteuer berichtet, sucht er nach einem nicht jüdisch klingende Wort für die Klagemauer und haspelt vor sich hin bis er bei „Stützmauer für dem Felsendom“ hängen bleibt. Da Herodes die Klagemauer 700 Jahre vor dem Bau des Felsendoms hat erbauen lassen, ist die Aussage des Bundespräsidenten historisch grundfalsch, für neutrale Österreicher jedoch hinreichend politisch korrekt.
Die Frage ist, ob Van der Bellen, der immerhin schon 75 Jahre alt ist, die „Klagemauer“ aus politischen Neutralitätsgründen oder wegen Wortfindungsstörungen nicht ausspricht, mit anderen Worten, ob er Antisemit oder vertrottelt ist (ein Attribut reicht aus!). Da die Österreicher ihren Bundespräsidenten mit Mehrheit frei gewählt haben, kann ausgeschlossen werden, dass Alexander Van der Bellen ein Antisemit ist.