Erdogans AKP ist genauso demokratisch wie Merkels CDU

Hannsheinz Porst, Eigentümer von Photo Porst und Multimillionär, ist in den 60-er Jahren des vorigen Jahrhunderts gleichzeitig Mitglied der FDP der BRD und der SED der DDR. Der Multimillionär ist überzeugter Marxist, der im Auftrag der DDR auf die westdeutsche Politik zum Wohle der DDR einwirkt. Als dies herauskommt, tritt Porst aus der FDP aus, um einem Rausschmiss zuvorzukommen.

50 Jahre später steht die CDU vor ähnlichen Problemen, die sie zu bagatellisieren sucht. Es geht um die Frage, die nicht in der Öffentlichkeit besprochen werden darf, ob man gleichzeitig in Deutschlands CDU und in der Türkischen Erdogan-Partei AKP engagiert sein darf. Im Gegensatz zur DDR vor 50 Jahren ist die Türkei heute (noch) ein Verbündeter Deutschlands, die Dank ihrer geografischen Lage und Kraft der vielen Deutschen mit türkischen Wurzeln, wie es momentan politisch korrekt heißt, einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Geschicke der BRD ausübt. Für die CDU unpassenderweise kommt hinzu, dass Erdogans AKP sich selbst radikalisiert, sich islamisiert und sich faschistisiert, um sich in eine religiöse Erdogan-Präsidialdiktatur umzuwandeln.

Es geht nicht allein darum, dass ein Doppelstaatsbürger gleichzeitig in Deutschland Mitglied der CDU und in der Türkei Mitglied der AKP ist, sondern darum, ob man als deutscher Staatsbürger Mitglied der CDU sein darf und für die AKP politisch arbeitet, auch ohne Mitglied der AKP zu sein.

Der nächste Parteitag der CDU wird die Frage nicht klären, da Bundestagswahlen vor der Tür stehen, die die CDU unter der üblichen Kanzlerkandidatin trotzdem erneut gewinnen wird. Es ist selbstredend ethisch nicht vertretbar, dass ein Mitglied der demokratischen CDU die diktatorische islamo-faschistische AKP unterstützt. Oder doch?

Ein weitgefasster Antrag wird eingebracht, um den wahren Inhalt zu verschleiern. Die Mitgliedschaft in der CDU soll nicht vereinbar sein mit einer Mitgliedschaft in Erdogans AKP, in der islamistischen Bewegung Millî Görüş, in der AKP-Lobby-Organisation Union Europäisch-Türkischer Demokraten UETD, in der von der AKP verfolgten konservativ-islamistischen Gülen-Bewegung, bei den gewaltbereiten faschistischen Grauen Wölfen und zum Ausgleich auch in der kurdischen PKK. Schon heute weiß man, dass der Antrag von weit oben in der CDU modifiziert worden ist. AKP und Millî Görüş werden nicht erwähnt, fallen aus dem Antrag heraus.

Die Gründe für die Zurückhaltung liegen in der Macht der Deutschen mit türkischen Wurzeln, die die Migrantenorganisationen der CDU dominieren. Da hilft es wenig, das „Deutsch-Türkische Forum“ in „Union der Vielfalt“ umzubenennen, die nicht nur den türkischen Migranten offen steht. Konservative Muslime gründeten daraufhin die Initiative „Muslime in der Union“ MidU, wo Türken erneut unter sich beten. MidU beabsichtigt, von der CDU finanziell gefördert zu werden. MidU lädt CDU-Bundestagsabgeordnete ein, jedoch nur solche, die der Armenien-Resolution des Bundestages nicht (offiziell) zugestimmt haben, wie z.B. Frau Merkel (und die Herren Gabriel und Steinmeier, beide SPD). Die deutschtürkischen Befürworter der Armenien-Resolution haben laut Erdogan „verdorbenes Blut“. Die arischen Befürworter haben das Vertrauen der Türken und Deutsch-Türken verloren.

Die Deutsch-Türken weisen darauf hin, dass 2000 der 3000 Moscheen in Deutschland von der DITIB, die Erdogan untersteht, betrieben werden. Dort kann der nur Türkisch sprechende Imam zu 100% garantieren, dass alle seine Schäfchen die CDU wählen werden. Wenn der weitgefasste Antrag durchkommen sollte - was Allah verhindern möge – so geben die deutschen AKP-Türken zu bedenken, dass die CDU nicht nur für die türkischen Muslime in Deutschland auf sehr lange Zeit nicht gewählt werden wird.

Einige CDU-Mitglieder wollen ihre Parteibonzen in Verlegenheit mit dem Faktum bringen, dass es einen Unvereinbarkeitsbeschluss der CDU-Mitgliedschaft mit der US-amerikanischen Scientology gäbe. Sogar das deutsche Verfassungsgericht hat den Unvereinbarkeitsbeschluss abgesegnet.

Die „Parteibonzen“ kontern zurecht mit dem Argument, dass trotz Trump Deutschland mit den USA befreundet und verbündet ist und deshalb im Gegensatz zur Türkei keine US-amerikanische Messerstiche im Rücken zu befürchten sind.

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