Während die Parole „Die Juden sind unser Unglück“ jedem gebildeten und ungebildeten Deutschen bekannt ist, ist der Bekanntheitsgrad des Slogans „Israel ist unser Unglück“ geringer. Dieser Slogan stammt von einer rechts-außen Kleinstpartei, von der in der nächsten Zeit trotz Corona-Schwund der bürgerlichen Rechte, trotz Wirtschaftskrise und trotz Politikverdrossenheit keine gefährlichen Aktionen zu befürchten sind. Ein Gericht in Hannover wird sich mit dem Slogan befassen, nachdem die Staatsanwaltschaft sich zunächst geweigert hatte, eine Anklage zu erheben.
Auch wenn es dem Gebildeten klar ist, dass es sich um einen antisemitischen Aufruf handelt, Juden körperlich und materiell zu schädigen, brauchen wir nicht zu hoffen, dass ein Gericht eine derartig hohe Strafe verhängt, dass die Antisemiten schweigen werden. Wichtig ist hier, die Gleichheit beider Parolen „Die Juden sind unser Unglück“ und „Israel ist unser Unglück“ ins richtige Licht (beinahe hätte ich „rechte Licht“ geschrieben) zu rücken.
„Israel“ ist eine Untergruppe der real existierenden Juden, ja „Israel“ fasst nicht nur Juden, sondern zu etwa 20% Muslime mit ein. Die nach 1967 hinzugekommenen Nichtjuden sind (noch) nicht mitgezählt. Die Rechtsextremisten könnten sich herausreden, dass die Juden in Deutschland für sie kein Unglück bedeuten. Das werden sie öffentlich und ehrlich niemals behaupten, da ihnen ihre wenigen Wahlstimmen davoneilen würden. Doch soweit können Rechtsextremisten nicht denken: Es geht ihnen nur um Aufmerksamkeit. Diese wollen wir ihnen hier gewähren, weil wir Leser wissen, dass die Neonazis nicht nur unser Unglück sind, sondern das der ganzen Gesellschaft, inklusive Parteien und Einzelpersonen, die sich an den politischen und an den ideologischen Rändern der Gesellschaft bewegen. Die Ideologie der extremen Rechten ähnelt sehr der der Islamisten, ob neu zugewandert oder schon länger hier schmarotzend. Diese Islamisten, die Demokratie und Freiheit verabscheuen, kommen zu uns nicht so sehr aus ideologischen Gründen, auch nicht, eher um den Rechtsextremisten zu folgen, obwohl sie diese für Anhänger ihres äußerst geliebten Hitlers halten. Deutsche Linksextremisten fallen ebenfalls ins selbe Raster.
Wir können somit schließen, dass die Ideologien der Rechtsextremisten, der Linksextremisten und der Islamisten sich bezüglich Judenhass - und somit bezüglich Israelhass - nicht sonderlich unterscheiden. Da die allermeisten Islamisten nach deutschem Recht in Deutschland bleiben dürfen, werden wir akzeptieren, dass auch Rechts- (und Linksextremisten) in Deutschland ein ewiges Bleiberecht gewährt wird. Israel- und Judenhass werden folglich aus Deutschland nicht verschwinden, sondern eher zunehmen, unabhängig davon, ob die Gerichte ihrer mäßig bezahlten Arbeit nachkommen werden oder nicht. Es gibt keinen Israelhasser, der nicht zudem Judenhasser ist, selbst wenn er ein echter linker Jude sein sollte. Solange also Israelhass toleriert und kleingeredet wird, gibt es Antisemitismus! Und wiegen wir uns nicht allzu sehr in Sicherheit: 20-25% der Bevölkerung Deutschlands sind Judenhasser, Rechtsextremisten, Linksextremisten und Islamisten eingeschlossen.