Gabriella Rosenthal (1913 – 1975) lebte seit 1935 in Jerusalem. Das ungewöhnlich schöne Buch zeigt viele ihrer Zeichnungen, die die Künstlerin zwischen 1938 und 1955 angefertigt hat. Es ist von Vorteil, die Geschichte Jerusalems unter den Briten und nach der Teilung Jerusalems zu kennen, um die Zeichnungen richtig einzuordnen.
© by Hentrich&Hentrich
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Gabriella Rosenthal:
Es war einmal in Jerusalem.
Hentrich und Hentrich Verlag Mai 2019
ISBN-13: 978-3955653101
18 € 104 Seiten
Das Leben war damals härter als heute und gleichzeitig einfacher. Das Land der Juden war klein und wenig bevölkert. Jeder kannte jeden! Der Ministerpräsident wohnte in Jerusalem um die Ecke, wenn er nicht in Tel-Aviv oder einem Kibbutz verweilte. Nur die Wege waren damals länger als heute, da es kaum Privatwagen gab und das jüdische Jerusalem von drei Seiten von Jordanien eingekesselt war.
Es war eine friedliche Zeit mit nur zwei Kriegen: den Unabhängigkeitskrieg und den Sinai-Krieg.
Auf dem Weg zur Synagoge © by Hentrich&Hentrich
Ein Stremel (Pelzhut) für den Schwiegersohn © by Hentrich&Hentrich
Eine Federzeitung zeigt drei Männer, die Kriminalbeamte sind. Obwohl sie keine Uniform tragen, werden sie leicht bemerkt, da sie very british angezogen sind, was ihrer Meinung nach nicht auffällt.
Eine weitere Zeichnung zeigt den Transport eines Elefanten auf einem Lastwagen zum Zoo in Jerusalem. Bei der von den Briten verhängten Ausgangssperre findet der Transport nachts statt. Der Elefant erhält einen Pass als „Privilegierter Reisender“, der von der Ausgangssperre freigestellt ist.
Während des Unabhängigkeitskrieges war die Wohnungsnot groß. Menschen wurden den Wohnungen zugewiesen, wodurch es häufig zu Überbelegungen kam. Die Zuständigkeit war unklar: Stadtverwaltung oder Armee?
Ein koloriertes Flugblatt von 1948 verkündet auf arabisch, dass Juden und Araber keine Feinde sind und in Frieden zusammenleben können.
Jerusalem ist eine Jahrtausende alte Stadt. Sie verändert sich, jedoch nicht überall. Mit Hilfe des Buches wird der Tourist die Originale finden. Das Buch ist ein hervorragender Reiseführer in die Vergangenheit, die eine immerwährende Gegenwart ist.