Mehr als 90% der Einwohner der Volksrepublik China sind Han-Chinesen. 1.400 Millionen beträgt die Gesamtbevölkerung der VR China. Somit ist es verständlich, dass selbst die größten Minoritäten im Reich der Mitte aus weniger als 10 Millionen Menschen bestehen. Die größte Minorität in China mit 10 Millionen Mitgliedern bilden die Uiguren, die vor allem in Xinjiang, ganz im Osten Chinas leben. Die Tibeter leben vor allem in Tibet und den benachbarten Provinzen, ihre Zahl liegt bei 7 Millionen.
Es hat Zeiten gegeben, da sind Xinjiang und Tibet unabhängige Staaten gewesen. Heute sind beide Provinzen gewalttätig erzwungen und international anerkannte Teile der VR China. Die Chinesen bekämpfen jegliche Unabhängigkeitsbestrebung. Um die Gebiete an sich zu binden – weniger um die einheimische Bevölkerung – fördert die chinesische Regierung dort die Wirtschaft mittels Sonderwirtschaftszonen, sodass sehr viele Han-Chinesen dorthin immigrieren, die den Einheimischen die wirtschaftlichen Vorteile wegnehmen. Verständlich, dass die Han-Chinesen und ihre VR China in Xinjiang und in Tibet einen sehr schlechten Ruf genießen.
Die VR China betrachtet sich als marxistischen Staat mit einem starken privatwirtschaftlichen Sektor, der vom Staat mehr als im kapitalistischen Deutschland und in der EU abhängig ist. Die sozialistische Ideologie verlangt, dass der Mensch nicht nach seiner Herkunft („Rasse“) oder nach seinem Glauben (Religion) beurteilt und behandelt wird, sondern nach seiner Nützlichkeit für die Bevölkerung (Proletariat). In der VR China werden die muslimischen Uiguren und die buddhistischen Tibeter nationalsozialistisch als „Rasse“ betrachtet: Kinder werden ihren Eltern entzogen, um sie zu sozialistischen Menschen zu bilden. Uiguren und Tibeter in China werden ähnlich der Gesamtbevölkerung in Nordkorea behandelt. Ob die chinesischen Zwangsarbeitslager sich zu nazistischen Vernichtungslager entwickelt werden oder bereit entwickelt sind, ist nicht bekannt. Deutschland und die EU verweigern jegliche Information, um die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der VR China nicht zu gefährden. Deutschland und die EU behandeln China bisher wirtschaftlich vorzugsweise als auszubeutendes Entwicklungsland.
Auch wenn die kapitalistische Privatwirtschaft blüht, regiert in China die kommunistische Partei. Man kann die VR China als Querfront betrachten, wo linke Sozialisten mit rechten Nationalisten zu ihrem gemeinsamen Wohl und das der Han-Chinesen zusammenarbeiten. Diese Querfront hat auch in der DDR existiert: Man kann dies nach 30 Jahren an den Ergebnissen der Landeswahl ablesen, wo die undemokratische Querfront von Links und Rechts mehr als die Hälfte aller Wahlstimmen erhält.
Es ist eine wage Hoffnung, dass mit der Fortentwicklung des freien Marktes die Querfront-Diktatur in China ähnlich wie in der Sowjetunion und anderen osteuropäischen Staaten zusammenbricht.
Die chinesische Aufruhr ist nicht auf Uiguren und Tibeter beschränkt. Die Bevölkerung der Sonderverwaltungszone Hongkong, deren Mehrheit aus Han-Chinesen besteht, lehnt sich gegen die Kommunisten der VR China auf, da sie den Verlust ihrer demokratischen Freiheiten fürchten. Die Bewohner Hongkongs haben grob betrachtet drei Optionen:
- Den chinesischen Sozialismus akzeptieren und auf bürgerliche Freiheiten verzichten.
- Gegen den chinesischen Sozialismus bis zum Tod kämpfen.
- Auswandern.
Kein deutscher oder EU-Politiker wird den Bewohnern Hongkongs beistehen.