Wenn die Satire nicht den Ansprüchen der Regierung und somit des Rundfunkrates genügt, so ist es gerechtfertigt, diese Satire aus der Öffentlichkeit zu verbannen. Dieses Gedankengut stammt nicht von unser demokratisch gewählten Bundeskanzlerin Merkel oder ihrem berühmten Vorgänger, der sein Amt nur 12 Jahre inne gehabt hat, sondern vom mehr oder weniger demokratisch gewählten Parteivorsitzenden der Kommunistischen Partei Russlands und Regierungschef der Sowjetunion Wladimir Iljitsch Lenin (Lenin, Werke, Band 1 – 40).
Diese Definition der Satire ist noch heute in Russland gültig. Putin der Erhabene hat sie von seinem Vorgänger ohne Abstrich übernommen. Doch nicht nur in einst sozialistischen Russland wird der kühne Gedanke befolgt, sondern auch in der VR China und in der Demokratischen Volksrepublik Korea. Der Siegeszug der Zensur ist unaufhaltsam: Sie hat beinahe alle muslimischen Länder befallen, zuletzt sogar die liberale Türkei Atatürks, die heute Erdogan gehört. Gemeinsam mit den Flüchtlingen, die über die Türkei nach Griechenland und anschließend ins Herz der EU, dem Zentrum des Heilige Römischen Reiches Deutscher Nation, vorstoßen, verbreitet sich der fortschrittliche Gedanke, den Lenin einst, noch klar im Kopf, formuliert hat.
Die Satire, um die es geht, ist derart missglückt, dass sie durch Zensur nur aufgewertet wird. Möglicherweise ist dies die Absicht unserer beliebtesten Bundeskanzlerin, als sie auf den Knien nach Canossa in Zentralanatolien kriecht. Dabei hat die ZDF-Satire dem bedeutendstem Türken aller Zeiten (Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft) gut gefallen, bis ihm die Übersetzung nachgereicht worden ist. Was hat er sich mit dem bornierten deutschen Botschafter herumärgern müssen, der nicht verstanden hat, dass man IHN, den großen Erdoğan, nicht einfach beleidigen darf. Vor allem, wenn man IHN braucht. Nun muss die Chefin höchstpersönlich mit seinem ersten Untergebenen, den Ministerpräsidenten Ahmet Davutoğluan, vorlieb nehmen, als ER sich weigert, ihr Telefonat anzunehmen.
Da die europäischen Werte in der Ganzen EU gelten müssen, beauftragt der große Würselener bei-Aachen-Europäer M. Schulz das Europäische Parlament, die Zensur in allen EU-Staaten zunächst für Satiren, dann allgemein einzurichten. Selbst Ungarn ist zunächst skeptisch, lässt sich jedoch überzeugen, als ein gewisser Geldbetrag, der eigentlich Griechenland zugedacht ist, in Aussicht gestellt wird.