Kamila Shamsie ist eine britische Pakistanin, die in England lebt und dort viel gekaufte Romane schreibt. Ihre Bücher werden in vielen Sprachen übersetzt, außer ins Hebräische, da die Schriftstellerin als Muslima (wahrscheinlich) keine Juden mag, die in Israel leben. Zudem ist Shamsie dem BDS freundschaftlich verbunden (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen nur gegen Israel und Juden). In Deutschland, wo Israel Staatsraison ist, gilt der BDS als antisemitisch und wird somit ungern gesehen und offiziell nicht akzeptiert.

Nun vergibt die Stadt Dortmund je nach Kassenlage einen Literaturpreis, der nach der jüdischen Holocaust-Überlebenden und Literaturnobelpreisträgerin Nelly Sachs benannt ist. Praktischerweise wird mit dem allerersten Nelly-Sachs-Preis 1961 Nelly Sachs selber ausgezeichnet.

Den nichtwissenden (Un)Verantwortlichen der Stadt Dortmund ist es peinlich, dass eine Judenhasserin eine Preis erhält, der nach einer Jüdin benannt ist. Man überdenkt, was am besten zu tun ist. Von Vorteil wäre für die Stadtkasse ein Rückzug, die sich somit 15.000 € sparen könnte. Der Schriftstellerin Kamila Shamsie ist es gleichgültig, wie der Preis heißt, solange es kein Jude aus Israel ist. Nelly Sachs wird als Deutsche geboren und stirbt als Schwedin.

Dann ist zu bedenken, dass es weltweit 2 – 5.000.000.000 Antisemiten gibt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Judenhasser einen Preis gewinnt, der nach einem Juden benannt ist, ist nicht gering.

Schließlich hat die Namensgeberin nach ihrem persönlichen Tod keinen Einfluss mehr auf die Vergabe des nach ihr benannten Literaturpreises. Wir Lebenden wissen nicht einmal, wie sie reagiert hätte, falls sie noch unter den Lebenden hätte weilen dürfen. Es darf nicht vergessen werden, dass es unter den Milliarden Judenhassern auch echte Juden und Kostümjuden gibt. Nelly Sachs hätte ja zu ihren Lebzeiten sich weigern können, einem Dortmunder Literaturpreis ihren Namen zu überlassen. Sie hat es nicht getan, ja sie hat sogar als erste Preisträgerin des nach ihr benannten Literaturpreises angenommen. Beispielsweise wird die Buber-Rosenzweig-Medaille jährlich von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit vergeben, deren Namensträger bei der ersten Verleihung bereits (lange) tot gewesen sind und sie deshalb nicht gefragt worden sind, ob sie ihren Namen einer goldglänzenden Medaille zur Verfügung stellen.

Um die Irrelevanz und Sinnlosigkeit einer derartigen Preisverleihung aufzuzeigen, könnte man als Gegenveranstaltung zum Nelly-Sachs-Preis zwei Literaturpreise gleichzeitig am selben Tag in Dortmund in einer heruntergekommenen Kaschemme ausgeben: einen Adolf-Hitler-Preis und einen Josef-Stalin-Preis. Den Adolf-Hitler-Preis erhält Josef Stalin für „Über den Kampf um den Frieden“, den Josef-Stalin-Preis Adolf Hitler für „Mein Kampf“. Die Ausgaben beider Werke übersteigen bei Weitem die Gesamtauflage aller Bücher der britischen Pakistanin.

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