„Arche kakaon“ ist altgriechisch und heißt übersetzt: Der Anfang allen Übels. Gemeint ist der Trojanische Krieg, den Homer (es gibt mehrere Homer) gedichtet, aber nicht schriftlich niedergelegt hat, da er ein schreibunkundiger Sänger gewesen ist. Die Kraft der Gesänge über die Trojanischen Kriege setzt sich in der lateinischen Aeneis fort. Aeneas pius (nicht heilig, sondern pflichtbewusst) ist der wahre Gründer des Imperium Romanum, welches über 2.000 Jahre das Schicksal der bekannten Welt bestimmt.
Eine Odyssee: Mein Vater, ein Epos und ich
von Daniel Mendelsohn
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Siedler Verlag (4. März 2019)
ISBN-13: 978-3827500632
352 Seiten 26 €
Die Odyssee ist oberflächlich eine Irrfahrt zur See. In der Tiefe beschreibt sie die Verhältnisse in den Familien: das Verhältnis zwischen Vater und Sohn, zwischen Sohn und Vater und zwischen Eheleuten, zudem über betrogene Männer und starken Frauen. Es ist das Verdienst des Buchschreibers Daniel Mendelsohn, auf 350 spannenden Seiten dem Leser die griechischen Vorstellungen dieser Zeit nahe zu bringen, was ihm als US-amerikanischer Journalist, Übersetzer, Buchautor, Universitätsprofessor und Altphilologe perfekt gelingt. Diese antiken Vorstellungen, die Homer besingt, gelten bis zum heutigen Tag!
Wie Homer verwebt der Autor des Buches Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. Dessen Vater nimmt an seinen Seminaren teil und steht den jungen Studenten in Nichts nach. Gegen Ende unternehmen Sohn und Vater eine Schiffsreise, die die Fahrten des Odysseus wiederholt. Daniel Mendelsohn wird zu Telemachos, Odysseus` Sohn, der alte Mendelsohn zu Odysseus selbst. Dann übernimmt der Vater die Rolle Laertes` (Odysseus` Vater) und sein Sohn Daniel die des Odysseus`. Selbst Daniels Mutter scheint sich Penelope anzunähern.
Die Frage, wie man große Entfernungen zurücklegen kann, ohne irgendwo anzukommen, wird von Daniels Vater, der Mathematiker ist, perfekt modern und antik beantwortet. Auch wird die spannende philosophische Frage behandelt über den Unterschied zwischen dem, was wir sind, und dem, was andere über uns wissen.
Den Witz über „gefilte Fisch“ werden Spezialisten verstehen.
Am Ende des Buches wird der Leser den Sinn des Satzes im großen Epos verstehen:
Nur wenige Söhne sind gleich ihrem Vater, meistens sind sie schlechter und nur wenige besser.
Der Leser bekommt Lust, Homer im Original zu lesen.