Bei dem Schachspiel handelt es sich um ein Produkt kultureller Aneignung aus dem persischen Kulturraum. Das Spiel wird dadurch aus seinem sozio-kulturellen Zusammenhang gerissen und völlig verfremdet.
Im Schach existieren nur zwei, jeweils in sich homogene, Gruppen von Spielfigurinnen, die sich lediglich durch ihre Färbung unterscheiden. Die Vernichtung der jeweils anderen Gruppe als einzige Siegmöglickeit ist eine starke Parallele zu rassistischen und anderen menschenfeindlichen Ideologien.
Die Figurinnenkonstellation ist im Schach nicht quotiert. Es existiert lediglich eine weibliche Figur, die den König beschützen muss und im Gegensatz zu diesem geschlagen werden kann. Insofern ist weder ein zahlenmäßiges noch ein rechtliches Gleichgewicht zwischen den angeblich einzigen beiden existierenden Geschlechtern gegeben.
Schach ist ein gewaltbasiertes Spiel, in dem zur Eliminierung gegnerischer Figurinnen keine Alternative besteht und das nicht auf eine harmlose Art spielbar ist.
Beim Schach erleben die Spielerinnen den Krieg in einer abstrahierten und konsumierbaren Form. Dadurch entsteht ein positiv verzerrtes Bild, welches eine kritische Haltung langfristig erschwert.
Förderung des Klassendenkens: Die Bauern werden im Schach immer zuerst vorgeschickt und geopfert. Die einzige Möglichkeit zum Aufstieg besteht im Erreichen des gegnerischen Spielfeldrandes. Hierdurch wird der Eindruck vermittelt, dass ein persönlicher und gesellschaftlicher Aufstieg nur durch bedingungslose Aufopferung für das System erreicht werden kann.
Das gesamte Weltbild innerhalb des Schachspiels ist auf eine einzige Person und deren militärische Erfolge ausgerichtet und nicht auf das höchstmögliche Gemeinwohl. Belange von Benachteiligten oder Minderheiten sind nicht von Interesse.
Das Schachspiel findet in einem leicht überschaubaren Rahmen in vorgegebenen Mustern statt. Die Fähigkeit, neue Sachverhalte in das eigene Weltbild zu integrieren und altbekannte Muster zu durchbrechen, wird durch das Schachspiel konsequent abtrainiert.
Das Schachspiel führt zu einem Verlust der Differenzierungsfähigkeit durch Schwarz-Weiß-Denken durch die konsequente Einübung und Anwendung eines bipolaren Weltbildes. Da weiß immer anfangen darf, wird dem Spielerin auch noch das letzte bisschen Entscheidungsfreiheit abgenommen.
Das Schachfeld ähnelt vom Muster her dem gefliesten Boden eines Küchenbereichs. Nur in diesem Bereich ist es der Dame gestattet, sich frei zu bewegen. Dieser Umstand stellt eine feste Positionierung der Frau in eben diese Bereiche des gemeinsamen Zusammenlebens dar. Daher ist ein emanzipiertes Weltbild in der Welt des Schachs weitgehend eingeschränkt.
Im Schachspiel kommt ein Wechsel des Geschlechts nur dann in Frage, wenn ein Bauer das gegnerische Ende des Spielfeldes erreicht und zur Dame wird. Die Umwandlung des Geschlechts dient ausschließlich der Erweiterung der Bewegungsmöglichkeiten der Figur und damit der militärischen Stärkung des Spielers. Dadurch wird assoziiert, dass sich die Wahl des Geschlechts dem Nutzen für die Gesellschaft unterzuordnen habe.