Der neue Präsident Österreichs macht einen schrulligen Eindruck. Er hat die Wahl nur deshalb und knapp gewonnen, weil sein Kontrahent ein Politiker der äußeren Rechten gewesen ist, die der auf Anstand bedachte Bourgeois nicht wählt. Gegen einen Politiker wie Trump, Berlusconi oder Erdogan hätte Van der Bellen keinerlei Chancen auf das in Österreich zu vergebende höchste Amt gehabt. Irgendwann wird das Narrativ auftauchen, dass die Österreicher ihn gar nicht gewählt haben. So wie seinerzeit Hitler, dem die Österreicher auf dem Heldenplatz niemals zugejubelt haben.
Alexander Van der Bellen erinnert an Paul von Hindenburg, der freiwillig und unüberlegt einen asylsuchenden Österreicher zum Reichskanzler ernennt. Von Marx stammt der Satz: Die Weltgeschichte wiederholt sich, das Erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce. Die Tragödie stößt Hindenburg an, für Van der Bellen ist die Farce reserviert.
Was hat er in der Öffentlichkeit geschwätzt, ohne den Text vorher aufzuschreiben und dann abzulesen? Hier das Entscheidende:
Es ist das Recht der Frau ... sich zu kleiden, wie auch immer sie möchte ... Jede Frau kann ein Kopftuch tragen. Und wenn das so weitergeht - und damit bin ich ... bei dieser tatsächlich um sich greifenden Islamophobie - wird noch der Tag kommen, wo wir alle Frauen bitten müssen, ein Kopftuch zu tragen. Alle, als Solidarität gegenüber jenen, die es aus religiösen Gründen tun ...
Das ist nicht so weit hergeholt. Wenn ich mich richtig erinnere, haben die Dänen während der deutschen Besatzung doch etwas Ähnliches gemacht: Und nicht-jüdische Dänen haben angefangen, den David-Stern zu tragen. Als Geste des Widerstands gegen die Deportation der Juden.
Es ist nicht der David-Stern, sondern der Judenstern, den die meisten Europäer nicht auseinander halten können und wollen. Auch hinkt der Vergleich gewaltig auf dem rechten blinden Auge. Denn hätten die Dänen entsprechend der Argumente des schrulligen Alten gehandelt, dann hätten sie keinen Judenstern getragen, sondern Naziuniformen angezogen. Doch das ganze ist ein Narrativ. Kein Däne hat unter der deutschen Okkupation den gelben Judenstern getragen, auch kein Jude. Denn in Dänemark ist der Judenstern nicht eingeführt worden.
Doch nicht nur in den USA, auch im Herzen Europas regieren die alternativen Wahrheiten, die Narrative sind. Der schrullige Präsident vertraut den Narrativen oder den alternativen Wahrheiten genau so wie die meisten seiner Untertanen. Deshalb müssen wir die alternativen Wahrheiten als gegeben setzen und darauf bauend überlegen, was Alexander Van der Bellen mit seiner freien Rede gemeint hat und – noch wichtiger – wie sein Volk es versteht. Das Ausland kümmert sich nicht darum, was der alte Trottel in einer dem Piefke unverständlichen Sprache nuschelt.
Der Begriff „Antisemitismus“ = Judenhass taucht zwar in Van der Bellens Rede nicht auf, wird jedoch als unausgesprochenes Pendant zur „Islamophobie“ benutzt. Islamophobie ist nicht der Hass auf Muslime, sondern die Angst vor Muslimen, genauer vor ihrer Religion, dem Islam. Die Nazis und ihre willigen Untertanen haben sicherlich keine Angst vor Juden und nach christlicher Lehre ihrem alttestamentarischen Rachegott verspürt. Sie haben beide verachtet. Heute verachten viele Bürger die Muslime samt Islam wegen seiner Rückständigkeit, da der Islam keine Aufklärung wie Judentum und Christentum durchgemacht hat. Doch der Bürger fürchtet den Islam, weil er seine Gewohnheiten , aka „Kultur“, stört und zerstört. Etwas, wozu das Judentum nicht fähig ist.
Die Nazis haben den Islam als arisch verehrt, nicht nur weil er auf Juden herabschaut. Noch heute gibt es gute Verbindungen zwischen arabischen und anderen Islamisten und deutschen und anderen Rechtsradikalen/Linksradikalen, den legitimen Kindern Hitlers.
Das Kopftuch trägt die Muslima meist aus Gewohnheit, wie ein befreiter Sklave seine Fesseln tätschelt, die ihm Leid, aber auch Sicherheit gegeben haben. Das Kopftuch ist nicht allein ein Zeichen der Unterdrückung der Muslima durch die muslimische Gemeinschaft, sondern ist die zu Stoff geronnene Unterdrückung, die sich bis zur Ganzkörperverschleierung ausweitet. Wer Augen und Verstand hat, spricht hierbei nicht über Freiwilligkeit. Alexander van der Bellen fordert somit die nicht-Kopftuch-tragenden Österreicherinnen auf, als Zeichen der Solidarität selber Kopftuch zu tragen, falls Muslima von Ungläubigen verleitet werden, das Kopftuch abzusetzen. Auch wenn Muslima aus eigenem Entschluss hin das Kopftuch ablegen sollen, sollen sie durch die „Solidarität“ der Ungläubigen daran gehindert werden. Die Muslima ist Eigentum des Ehemannes und der Religion. Die ungläubigen Frauen sollen sich ein Beispiel daran nehmen! (Spruch des Mannes)
Entsprechend betrachtet der Gewählte den Judenstern, den er absichtlich, falls er dazu geistig noch in der Lage ist, mit dem Judenstern verwechselt. Die Juden wollen keinen Judenstern tragen, also sollen sie auch den David-Stern ablegen, das Zeichen für ihre Rachegott-Religion und dem zionistischen Judenstaat. Würde es den Judenstaat nicht geben, dann wären nicht so viele Muslime in der EU gestrandet und zu versorgen. Und wir hätten auch kein Kopftuchproblem.
q.e.d.
PS:
Jedes Volk verdient den Präsidenten, den es gewählt hat.