Weltweit leiden 1,6 Milliarden Menschen unter Blutarmut. Ein hoher Anteil wird auf Eisenmangel zurückgeführt. Zinkmangel führt zu einem geschwächten Immunsystem, an dem ein Drittel der Menschheit betroffen ist. Reis ist für die Hälfte der Menschheit ein Grundnahrungsmittel und enthält sowohl Eisen als auch Zink. Üblicherweise wird jedoch nur das polierte Korn verzehrt, das kaum oder gar keine lebenswichtigen Nährstoffe enthält. Deshalb wollen Forscher die Mikronährstoffe im polierten Korn erhöhen.
Das Team vom Institut für molekulare Pflanzenbiologie der ETH Zürich hat zwei der häufigsten Reissorten der Welt genetisch verändert, damit die Pflanzen Zink und Eisen aus zellulären Speichergefäßen besser mobilisieren. Die beiden Mineralstoffe werden dann in den inneren, weißen Teil des Reiskorns befördert und dort angereichert.
Bisher werden die Pflanzen nur unter Labor- und Gewächshausbedingungen getestet. In naher Zukunft wollen die Forscher prüfen, ob der genetisch modifizierte Reis auch im Freiland effizient ist. Leider ist davon auszugehen, dass aus ideologischen Gründen genetisch modifizierter Reis in der EU nicht in Freilandversuchen angebaut werden darf, da unumkehrbare Eingriffe in den Klimawandel nicht ausgeschlossen werden können. Deshalb wird da Team aus der Schweiz nach Ostasien ausweichen.