Viersen liegt in der Nordrhein-Westfälischen Provinz. Wenn in Viersen Stolpersteine, die an die Opfern der NS-Diktatur erinnern, in den Bürgersteigen vor Häusern verlegt werden sollen, dann haben bisher die Hauseigentümer ein Veto-Recht gehabt und auch häufig davon Gebrach gemacht. Ihre Zustimmung ist laut Ratsbeschluss erforderlich gewesen, damit vor ihrem Haus im öffentlichen Raum die kleinen Gedenksteine verlegt werden dürfen.

Nun verlieren Hausbesitzer in Viersen das Vetorecht. Auch ohne ihre Einwilligung können Stolpersteine verlegt werden. Ermöglicht hat dies der Viersener Stadtrat: Bei einer geplanten Verlegung von 26 neuen Stolpersteinen haben sich 13 Hausbesitzer gegen die Gedenksteine ausgesprochen. In Viersen fielen 214 jüdische Bürger dem NS-Regime zum Opfer. Deshalb werden noch weitere Steine in den Boden versenkt werden.

Warum sind so viele Hauseigentümer gegen eine solche Auszeichnung? Sie sind für die Sauberhaltung der Steine verpflichtet. Viele Menschen und Hunde treten auf die Gedenksteine, meist ohne an die Opfer zu denken. Die Steine verlieren durch den Hundeurin ihren Glanz und werden unansehnlich, manche Zigarettenkippe hackt sich am Stolperstein ein, was das Gedenken behindert.

Des Weiteren befürchten die Hauseigentümer zu Recht, dass die jüdischen Nachkommen der Stolpersteinerwähnten Ansprüche auf das Haus stellen werden, wo die Juden einst nicht zur Miete gewohnt hatten. Den Juden sind nämlich die Häuser in den ruhmreichen 1.000 Jahren gestohlen worden! Genauso wie die Synagogen in vielen anderen Städten der jetzigen Republik.

Der ehrliche Grund ist, dass die Hauseigentümer keine Juden mögen, nicht einmal in Form eines Gedenksteines. Hier unterscheiden sich die Viersener Hauseigentümer vom Homo antisemiticus vulgaris. Der deutsche oder internationale gewöhnliche Antisemit ergötzt sich an Stolpersteinen, die an tote Juden erinnern. Dazu gehören Israelkritiker, die den Juden einen weiteren Holocaust wünschen, damit Palästina wie Viersen judenfrei wird und bleibt.