Wer Juden hasst, gibt vor, Flüchtlinge zu lieben

Kerstin Köditz ist Extremismusexpertin der Linksfraktion im Sächsischen Landtag. Ihr Rat ist gefragt, wenn es um den Schutz von verfolgten Minderheiten geht. Vor kurzem kritisiert sie den bundesdeutschen Verfassungsschutz, weil er eigens zur Verhätschelung von Antisemiten eine Unterscheidung von „israelkritischem“ und „israelfeindlichem“ Verhalten eingeführt hat. Die Übergänge zum Judenhass sind fließend, bemerkt die linke Extremismusexpertin. Die Radikalisierung aus allen politischen und religiösen Richtungen führt zum gewalttätigen Judenhass und dem Versuch, Israel wirtschaftlich zu vernichten.

Es ist falsch davon auszugehen, dass alle Linken gegen Israel und Juden sind, auch wenn Frau Kerstin Köditz als Extremismusexpertin der Linksfraktion im Sächsischen Landtag sich bisher zu Israel weder positiv, noch negativ in der Öffentlichkeit geäußert hat. Erinnert sei an Petra Pau, die sich als Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages für jüdische und israelische Angelegenheiten einsetzt. Als der Ministerpräsident Israels Shimon Peres zum 65. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz im Bundestag spricht, steht Petra Pau nach Ende der Rede mit anderen anwesende Linken auf und klatscht, während Sahra Wagenknecht und eine weitere unbekannte Genossin demonstrativ sitzen bleiben.

Leider hat Sahra Wagenknecht in der ehemaligen Arbeiterpartei, die ab 2017 die Regierungskoalition mitgestalten wird, das Sagen und nicht Petra Pau. Ähnlich darf man guten Gewissens davon ausgehen, dass dem Grünen Abgeordneten Volker Beck weniger das Crystal Meth, als mehr die Liebe zu Israel den Einzug in den nächsten Bundestag vermasselt hat.

Der eben gelesene erste Absatze ist postfaktisch, also reines Wunschdenken. Frau Kerstin Köditz, die Extremismusexpertin der Linksfraktion im Sächsischen Landtag, hat zeitgemäß sich nicht für Juden, sondern für Asylanten eingesetzt. Sie hat auch nicht den bundesdeutschen, sondern den sächsischen Verfassungsschutz kritisiert. Sie sagt:

... wie wenig Substanz die vom sächsischen Verfassungsschutz eigens zur Verhätschelung Pegidas eingeführte Unterscheidung von „asylkritischem“ und „asylfeindlichem“ Protest hat. Die Übergänge zum Rassismus sind fließend. Die Radikalisierung von rechts führt zum Rechtsterrorismus.

Den Vorausschauenden ist klar bewusst, dass es bei der Israelkritik nicht bleibt. Sobald „Israelkritik" akzeptiert ist, werden andere Minderheiten folgen und leiden. „Asylantenkritik“ ist entsprechend der „Israelkritik“ der Hass auf Kriegsflüchtlinge und Zuwanderer, die sich ein besseres Leben für sich und ihre Kinder in Deutschland wünschen. Sachsen gehört seit dem Mauerfall offiziell zur Bundesrepublik Deutschland. Ein heutiger Luther würde als Pegida-Redner seine aufgeheizten Zuhörer nicht auffordern, Synagogen samt Juden zu verbrennen, sondern Flüchtlingsheime samt Asylanten anzuzünden. Das Lutherjahr 2017 steht vor der Tür. Wir wollen es gebührend empfangen und wegsehen.

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