Hyam Maccoby, Peter Gorenflos, Wolfdietrich Müller:
Der Antisemitismus und die Moderne: Die Wiederkehr des alten Hasses
Hentrich und Hentrich Verlag Berlin; 1. Januar 2020
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ISBN-13: 978-3955653491
248 Seiten 24,90€
Vor weniger als einem Jahr erscheint der erste Teil des Œuvre von Hyam Maccoby. Der zweite Teil vertieft einige Fragen, obwohl er auch ohne den ersten Teil gelesen und verstanden wird. Man darf jedoch den ersten Teil auch nach dem zweiten Teil lesen.
Die Rezension des ersten Teils ist bereits erfolgt.
Auf den dritten Teil dürfen wir uns hoffentlich bald freuen.
Cave: Beim Lesen kommt selbst der Gläubige ins Wanken.
Der Judenhass ist nicht auf das Mittelalter beschränkt, er reicht bis zur Moderne. Das Christentum, welches aus der griechischen Mythologie stammt, ist die Haupttriebfeder des Antisemitismus. Nebenher behauptet das Christentum, eine Folgereligion des Judentums zu sein, was den Hass auf Juden erklärt, die sich weigern, die neue Religion gegen ihre alte einzutauschen. Die meisten Juden erkennen im Christentum nicht die Fortsetzung ihres Glaubens.
Der Hass der Christen auf Juden basiert auf die Aussage, dass Juden den christlichen Gott ermordet haben. Dies widerspricht eindeutig dem Neuen Testament (NT), da der Jude Jesus erst durch Kreuzigung zum Gott mutiert. Somit müssten nach dem NT die Juden den Pharisäer und Mitjuden Jesus erst durch das Fehlverhalten der Römer die Vergöttlichung des Juden Jesus ermöglichen. Die Kreuzigung Jesus (das Fehlverhalten der Römer) wird bis heute von ungläubigen bis zu praktizierenden Christen den Juden angelastet.
Der Islam hat weniger Probleme mit Jesus, da dieser nach dem Koran weder am Kreuz gestorben, zudem ein Mensch und schließlich kein Jude gewesen ist. Ein gläubiger Muslim kann somit einem Juden keinen Gottesmord vorwerfen, was nicht heißt, dass jüdische (und christliche) Halbgläubige nicht unterdrückt werden dürfen. Die Unterdrückung des Islams kommt in christlichen Ländern ebenfalls vor. Die einzigen, die niemanden ermorden, sind die Juden. Solche Ausnahmen gehören nach monotheistischem Verständnis verachtet, verfolgt und eingesperrt!
Die moderne Welt – ein Blick auf die Tageszeitungen genügt – teilt vieles mit dem Mittelalter, insbesondere den Antisemitismus. Antisemitismus ist nicht die Gegnerschaft zu Semiten (Arabern), sondern der Hass auf Juden als Religionsanhänger. Die Mehrheit der heutigen Juden sind keine Semiten. Auch trifft es nicht zu, dass der Judenstaat Israel von Anfang an mit den USA verbündet gewesen ist. Das stört jedoch überzeugte Judenhasser aus Europa nicht, die alle US-Amerikaner für Juden halten. Im Übrigen: Verbündete erkennen ihre Hauptstädte gegenseitig und schnell an. Erst der jetzt amtierende Präsident Trump hat die israelische Hauptstadt Jerusalem als solche anerkannt. Schließlich hört in der gesamten EU die türkische Hauptstadt nicht auf den Namen Istanbul oder gar Byzanz, obwohl Ankara eher den Flair von Tel Aviv als den von Jerusalem versprüht. Obwohl sie den Judenhass weit von sich weisen, hat bisher kein europäischer Staat Jerusalem als Hauptstadt des Judenstaates anerkannt. Die christliche antisemitische Ideologie zeigt hier ihr wahres Gesicht.
Der Hass auf Juden beginnt im Hellenismus. Konstantin der Große verbiete anno 312 den Juden das Missionieren. Mit dem Erstarken der Kirche nimmt die Judenverfolgung zu. Im europäische Mittelalter ist das Judentum eine erlaubte Religion = religio licita, die erst mit dem erneuten Erscheinen des nun entjudeten Jesus verschwinden wird. Daraus kann man folgern, dass sich Hitler für göttlich gehalten hat, da er alle Juden weltweit verschwinden lassen will. Dass Hitler kein Gott ist, erkennt man unter anderem daran, dass es heute noch Juden gibt.
Definition: Judenhass = Judaeophobie = Antisemitismus, worunter auch der arabische (islamische) Antisemitismus/Antizionismus fällt. Insbesondere der jüdische Anspruch, das von Gott persönlich auserwählte Volk zu sein, verstärkt den Judenhass. Buddhismus oder Hinduismus kennen keinen Judenhass, jedoch zuweilen eine Islamophobie.
Ab dem 11. Jahrhundert werden in Deutschland sowohl Muslime, wie Juden verfolgt, da sie unchristlich sind. Die Pest wird den Juden in die Schuhe geschoben, die aufgrund ihrer religiösen Reinheitsgebote sich oft die Hände waschen, was den Christen bis heute schwer fällt (s. Coronavirus). Juden, die auf Grund ihrer religiösen Hygienevorschriften die Pest überleben, werden zu Pest-Verursachern erklärt!
Luther ist anfangs ein Philosemit, ein Judenfreund: „ … so wäre ich eher eine Sau geworden als ein Christ.“ Luther wird zum fanatischen Judenhasser, als er merkt, dass die Juden sich weigern, seine neue Religion anzunehmen. Er ist der Hauptwegbereiter des Nationalsozialismus. Der post-christliche Antisemitismus lässt sich an folgender Aussage der Postchristen verdeutlichen: Warum benehmen sich Juden heute wie Gojim? Der erfolglose Versuch, „Antisemitismus“ gegen Araber (Muslime) einzusetzen, ist ein Judenhass im modernen Gewand. Post-christlich ist die Aussage, dass die (jüdische) Ausbeutung nach Hass verlangt.
Nazis sind nichtchristliche Heiden. Der gar nicht seltene jüdische Selbsthass ist ein Rückfall ins Mittelalter.
Antisemitische Aufklärung: Christen sind Juden im falschen Gewand. Der Antisemit Voltaire, reich geworden durch Sklavenhandel, hat bis heute viele Bewunderer und Anhänger, die seinen Judenhass negieren. Voltaires Antisemitismus pflastert ebenfalls den Weg zum Holocaust.
Nietzsche: Das AT ist lebensbejahend, das NT ist lebensverneinend (Rache, Liebe, Mitleid).
Faschismus: Kann Angst erneut einen Holocaust entfachen?
Entsprechend der griechischen Mythologie ist Maria die Frau Gottes und Jesus ihr gemeinsamer Sohn, der später die Gott verdrängt und Gottes Rolle und die seiner Mutter.
Jüdisch: (Gottes) Gnade mindert Gerechtigkeit.
Christlich: (Gottes) Gnade ersetzt Gerechtigkeit (→ Gottesurteil, Foltergeständnisse).
Kunst ist nicht Wahrheit => Kunst kann antisemitische sein (Pink Floyd).
KZ ist ein Abbild der christlichen Hölle: Hitlers religiöse Motivation.
Neue Religion: Jede Naturgewalt, die uns nicht zähmen kann, ist böse.
Mohammed, der Begründer des Islam, stirbt eines natürlichen Todes. Sein Tod erfolgt nicht durch Juden. Ganz im Gegensatz zum Tode Jesus, der im Christentum zum Gottesmord mutiert.
Europäischer Antisemitismus, linker Antisemitismus und Islamismus bilden den neuen Antisemitismus: den marxistischen-islamistischen Judenhass.
Der Holocaust ist die Akzeptanz des genozidalen Antisemitismus durch Deutsche. Gegen Naturgewalten ist man machtlos, noch heute.
Ohne Hitler gäbe es keinen Holocaust. Der christliche Hass auf Juden erscheint hierzu notwendig. Somit ist ein neuer Antisemitismus mit einem erneuten Holocaust in Deutschland trotz vieler leeren Worten erneut möglich.