Das Wort Flüchtling, mittlerweile zum "Dauerbrenner-Thema" geworden, sollte man aus mehreren Aspekten heraus betrachten. Als Kriegsflüchtlinge bezeichnet man Personen, die ihre Heimat verlassen müssen, um vor Kriegsfolgen zu fliehen, als Wirtschaftsflüchtlinge bezeichnet man Personen, die meist aus rein ökonomischen Gründen aus- bzw. zuwandern und das wird auch gern als Asylmissbrauch angesehen. Wir alle können mit unserem Konsumverhalten etwas dazu beitragen, damit nicht soviele Menschen ihre Heimat verlassen müssen!
Landraub ist z.B. ein Thema, das bei uns in Europa noch nicht sehr präsent ist und auch von den Medien noch nicht als "Dauerbrenner" aktuell ist, aber sehr wohl und sehr viel mit den Flüchtlingen zu tun hat. Vor allem in Afrika kaufen riesige Agrarkonzerne Ackerflächen auf und vernichten damit die wirtschaftliche und soziale Perspektive Hunderttausender Kleinbauern. Aber auch die Banken haben mit der Finanzkrise 2008 Ackerland als Investment entdeckt, welches sehr schnell im Wert steigt und interessant ist auch, dass die Europäische Kommission und die Weltbank solche Denkweisen unterstützt und fördert!
Nebenbei kommt es noch zur Zerstörung der Böden durch die intensive Landwirtschaft. Ist das nicht auch "Krieg"? Natürlich nicht im herkömmlichen Sinn, aber diese Menschen dort haben auch keine Chance und müssen flüchten. Rasch müssten die politischen Rahmenbedingungen geändert werden, Investoren dürften nur unter Einhaltung gewisser Mindeststandards investieren usw. usw. (siehe auch TTIP, TISA und CETA). Dass das aber passiert bezweifle ich - Fakt ist, die grossen Agrar- und Plantagenkonzerne, Banken und Chemiekonzerne verursachen in diesen Ländern durch Landraub und mit ihrer Gier nach immer mehr Geld und Macht, bodenloses Elend und sind sehr wohl auch mitverantwortlich für den Flüchtlingsstrom!