Flughafen Wien-Schwechat - Vienna International Airport - die 3. Landepiste

Die Reaktionen auf das Erkenntnis des Bundesverwaltungsgerichts, eine 3. Landespiste für den Flughafen Wien-Schwechtat nicht zu genehmigen, sind ein Gemisch aus Freude (bei vielen Menschen, den Umweltorganisationen usw.) und viel Heuchelei, ein bisschen Erpressung, Frust sowie einiger fadenscheiniger Gegenargumente, seitens des Flughafen-Vorstandes G. Ofner.

Seinen Aussagen nach zu urteilen macht er sich einzig und alleine Sorgen um den Wirtschaftsstandort Österreich und um zehntausende vernichtete Arbeitsplätze. Kann ich logisch nicht nachvollziehen, denn Arbeitsplätze können erst dann vernichtet werden, wenn sie vorher geschaffen worden sind! Vielleicht geht es ihm doch "auch" um höhere Ausschüttungen für die Aktionäre, denn wie ja bekannt ist, wird der Flughafen Wien-Schwechat von der börsennotierten Flughafen-Wien AG betrieben!

Außer viel Polulismus, kombiniert mit viel Frust die Aktionäre nicht besser "bedienen" zu können, steckt da nicht viel dahinter, denn wenn er unter anderem auch sagt, es geht bei der 3. Landespiste auch um die wirtschaftlichen Chancen unserer Kinder und Enkelkinder, dann frage ich mich schon ob es noch "heuchlerischer" geht! Ich habe auch Kinder und Enkelkinder, natürlich ist es auch mein Wunsch dass sie einen Arbeitsplatz haben, aber genauso wichtig ist mir, dass sie in einer noch halbwegs gesunden Umwelt leben und arbeiten können!

Die Politik ist in diesem Fall natürlich auch in der Verantwortung, das Land Niederösterreich ist ja auch ein Miteigentümer des Flughafens. Dass die Präsidentin der Wirtschaftskammer S. Zwazl auch nicht gerade begeistert ist vom Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofs, kann man ja auch zum Teil verstehen, aber die Politik war es auch, die sich für das Klimaschutzgesetz stark gemacht hat - und das ist auch gut so!

Aber auch die Politiker/Innen sollten schon irgendwann einmal wissen was ihnen wichtiger ist, Arbeitsplätze schaffen um jeden Preis auf Kosten der Umwelt, oder auch einmal auf ein Projekt verzichten zugunsten der Umwelt! Beides zusammen unter einen Hut zu bringen wird nur sehr schwer möglich sein!

Das Arbeitsplatzargument kann man nicht mehr gelten lassen, was hindert Herrn G. Ofner zu den ca. 20.000 Menschen die rund um den Flughafen beschäftigt sind, noch zusätzlich Miarbeiter/innen einzustellen, wenn er doch so sehr um den Wirtschaftsstandort Österreich besorgt ist? Warum investiert er das Geld dass für eine 3. Landespiste vorgesehen ist, nicht in ein Forschungsprojekt, dass eine umweltfreundliche Alternative zum billigen Abfallprodukt von Öl, dem Kerosin entwickelt, das wären ja auch Arbeitsplätze? Warum gibt man sich nicht auch einmal mit dem Erreichtem zufrieden, warum muß es immer mehr und noch mehr sein? Warum muß immer mehr Boden zubetoniert und die Luft immer mehr verpestet werden? Und warum akzeptiert man nicht einfach auch einmal so eine Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofs?

Fragen über Fragen! Übrigens bin ich der Meinung, irgendwie und irgendwann wird diese 3. Landespiste trotzdem gebaut werden - eine typisch österreichische Lösung wird es halt geben, jede Seite drückt das eine oder andere Auge ein bisschen zu - und schon wird es eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung geben - schlußendlich wird sich wahrscheinlich das Motto wieder einmal bewahrheiten: "Wasser predigen und Wein trinken"!

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Aron Sperber

Aron Sperber bewertete diesen Eintrag 11.02.2017 23:35:17

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