Wenn das Fräulein Staatssekretärin zwitschert, bleibt kein Auge trocken:
„Allahu Akbar“ wird für viele Gefühlsregungen verwandt. Wie oft hab ich als Kind meine Mom rufen hören: „Allahu Akbar bist du stur“. Beim Spaziergang entlang der Corniche rufen Männer fröhlich Frauen zu: „Allahu Akbar, bist du schön“.
Unter Schock – Sexismus
Vorfall: Ich sollte heute Morgen eine Rede halten. Vier Männer sitzen auf dem Podium. Ich setze mich auf den reservierten Platz in die erste Reihe. Vorsitzender vom Podium aus: „Die Staatssekretärin ist nicht da. Ich würde sagen, wir fangen mit den Reden dennoch an.“ Ich antworte ihm aus der ersten Reihe: „Die Staatssekretärin ist da und sitzt vor Ihnen. Er antwortet: „Ich habe keine so junge Frau erwartet. Und dann sind Sie auch so schön.“ Ich war so geschockt und bin es immer noch.
(gefunden bei Tapfer im Nirgendwo)
Eine Blondine muss nicht unbedingt blond (und nicht einmal unbedingt eine Frau) sein, sondern steht für Menschen, die nicht wegen ihrer Leistungen, sondern wegen ihrer Attraktivität in gewisse Positionen gelangt sind.
Efgani Dönmez wurde von Sebastian Kurz wegen einem flapsigen Männerwitz über die deutsche Staatssekretärin umgehend (völlig übertrieben und unsympathisch) aus der Fraktion geschmissen.
Der Witz war tatsächlich geschmacklos (wie jeder typische Blondinenwitz) und außerdem unzutreffend: Sawsan Chebli hat ihren Job nicht wegen ihrer Blondinenhaftigkeit, sondern wegen ihrem Migrantenbonus.
Der Migrantenbonus schützt Frau Chebli davor, Konsequenzen für ihre Blondinenhaftigkeit tragen zu müssen:
Wer hingegen über die deutsche Staatssekretärin Blondinenwitze macht, wird nicht einmal durch den eigenen Migrantenbonus vor einem Rauswurf durch den gestrengen österreichischen Kanzler bewahrt.
Warum Sebastian Kurz auf den Dönmez-Witz so übertrieben reagiert hat, könnte mit seinem eigenen Selbstbild zusammenhängen. Auch Kurz wurde vorgehalten, wegen seiner Schönheit und Jugend gewählt worden zu sein. Wie Kanadas Justin Trudeau ist Sebastian Kurz selbst so etwas wie eine männliche politische Blondine.
Kurz wurde jedoch tatsächlich nicht wegen seiner Schönheit gewählt (auch wenn das den blöden Wählern so von den Medien unterstellt wurde), sondern wegen seiner Politik.
Dies scheint er jedoch vergessen zu haben, und er vetraut jetzt mehr seiner Schönheit, die im Krone und Österreich täglich bestätigen, als auf seinen politischen Auftrag durch den Wähler.