Die Türkei ist dabei, eine zweite Flüchtlingskrise zu inszenieren – und das während der Corona-Epidemie, die das Land so schwer getroffen hat.
Busse bringen die Migranten kostenlos an das Mittelmeer, damit sie von dort auf eine der griechischen Inseln übersetzen.
Solange Griechenland aus der Türkei ankommende Migranten nicht aufs Festland durchwinkte, wurden viele Migranten davon abgehalten, sich in die türkischen Schlepperboote zu setzen, weswegen die Hotspots auf den griechischen Inseln seit Jahren von der deutschen Asyl-Lobby als Horrorlager verteufelt wurden.
Auch Erdogan bräuchte jenen Migrationsdruck, um Europa weiterhin politisch und finanziell erpressen zu können. Deswegen versuchte Erdogan im Februar, die griechische Landgrenze von „Schutzsuchenden“ stürmen zu lassen, wobei auch Migranten aus dem damals bereits stark von Corona betroffenen Iran angelockt wurden. Aufgrund von Corona musste Erdogan den Angriff auf die griechische Landgrenze jedoch Ende März schließlich abblasen.
Corona war zwar bei der Erstürmung der Landgrenze durch Migranten-Massen ein Nachteil. Erdogan versucht nun offenbar, die (zum Teil wohl selbst verschuldete) türkische Corona-Not doch noch zu seinem Vorteil zu wenden.
Würde Corona von Migranten auf die griechischen Inseln eingeschleppt werden, müsste die griechische Regierung ihre Hotspots (wie von deutschen Medien und türkischen Politikern schon lange gefordert) wohl aufgeben und der Weg Richtung Germoney wäre wieder frei.
Dies erklärt, warum Erdogan mitten im eigenen Corona-Lockdown Migranten aus den Lagern an der syrischen Grenze an die türkischen Häfen gegenüber den griechischen Inseln karren ließ.
Erdogans Vorgangsweise erinnert sinngemäß an seine Vorfahren, die ihre Belagerung der Genuisischen Niederlassung von Kaffa aufgrund der Pest abbrechen mussten, den Genuisen aber trotzdem eine viel empfindlichere Niederlage zufügten:
Im Vorjahr hatten tatarische Kiptschaken begonnen, Kaffa zu belagern. Im Frühjahr 1347, als der Widerstand der Stadt fast gebrochen war, nahm die Wucht der Angriffe plötzlich ab. Das Heer der Heiden begann auseinanderzulaufen. Die christlichen Verteidiger schickten Dankgebete zum Himmel, der so offenkundig ein Wunder zu ihrer Rettung gewirkt hatte. Um so größer war ihr Entsetzen, als die Katapulte der Belagerer statt Steinen und Feuerbränden plötzlich stinkende, blauschwarze Leichen über die Mauer schleuderten. Die Pest – ihre Erreger werden durch Flöhe oder Tröpfchen übertragen (siehe Kasten unten) -, die entlang der Handelsstraßen aus den Steppen Innerasiens nach Westen gezogen war, hatte die Kiptschaken eingeholt, und die gaben die tödliche Seuche in einer frühen Form bakteriologischer Kriegführung an die verhaßten Westeuropäer weiter.
https://www.zeit.de/1997/50/D-Day_1347_Die_Invasion_des_Schwarzen_Todes