Schweden verzeichnet in der ersten Hälfte des Jahres so viele Todesfälle wie seit 150 Jahren nicht. Bis Ende Juni starben rund 4500 Menschen an Covid-19. Insgesamt gab es 51.405 Todesfälle, mehr als in jedem Jahr seit 1869, als unter anderem wegen einer Hungersnot 55.431 Menschen starben. Das teilte die Statistikbehörde mit. Schweden hatte im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie deutlich weniger Kontaktbeschränkungen erlassen als viele andere europäische Staaten.
Quelle: Spiegel
Schweden hatte allerdings in den letzten 30 Jahren immer höhere Todeszahlen als die 100 Jahre zuvor, weil Schweden eine größere und ältere Bevölkerung bekam. Hinzu kommt, dass sich das neutrale Land die beiden Weltkriege erspart hatte.
Ab 1945 hat man die gleiche Entwicklung wie in Schweden auch in den anderen europäischen Industrienationen. Von 1945 bis 1990 gab es auch in Deutschland deutlich weniger Tote als in den letzten 30 Jahren. Die „höchste deutsche Todeszahl seit 1945“ wurde aufgrund der demographischen Entwicklung ab 1990 auch ohne Covid-Pandemie regelmäßig übertroffen.
Schweden hatte zwar durch die Covid-Pandemie eine Übersterblichkeit. Belgien, Spanien, Italien und UK hatten jedoch im Verhältnis zur Einwohnerzahl eine höhere Covid-Opferzahl als Schweden.
Der schwedische Sonderweg hat zwar wenig gebracht, weil die Wirtschaft durch die weltweiten Maßnahmen trotzdem genauso geschädigt wurde.
Die durch den schwedischen Sonderweg verursachten Opferzahlen waren jedoch anders als im manipulativen Spiegel-Beitrag suggeriert kein katastrophales Jahrhundertereignis.