Obwohl Maximilian Krah wegen seines missglückten (und ziemlich naiven) Interviews aus dem Bundesvorstand der AfD zurückgetreten ist, wurde die AfD auf Betreiben Len Pens aus der Identitären-Fraktion entfernt.
Als Ösi habe ich ein Déjà-vu mit der Kurz-Strache-Ära. Da sprang man auch über jedes Stöckchen wie das zum NY Times-Weltskandal aufgeblähte Rattengedicht von Braunau. Kurz sollte dafür ganz groß bei der EU rauskommen. Als Karotte wurde dem jungen Ösi-Kanzler der Posten des Kommissionspräsidenten vor die Nase gehalten.
Kurz hatte kurz zuvor noch als böser Baby-Hitler gegolten. Aber "wenn du deinen Gegner nichts schlagen kannst, so umarme ihn". Der (allzu) ambitionierte junge Kanzler Kurz, aber auch der damals gemütlich gewordene Strache waren wie nun Frau Le Pen oder Frau Meloni anfällig für das Dazugehören-Wollen.
Als das Ibiza-Video aus dem Hut gezaubert wurde, war es ein Leichtes die Regierung zu sprengen, in der es auch bereits zuvor üblich war, sich rasch auf Zuruf von außen voneinander zu distanzieren, statt füreindander einzutreten.
Schlauerweise nahm der tiefe Staat immer nur eine Partei ins Visier. Erst nur die FPÖ, während die ÖVP zunächst sogar profitierte und sich kurzfristig über Höhenflüge freuen durfte. Als dann die ÖVP drankam, reagierte die FPÖ mit rachsüchtiger Schadenfreude und bejubelte die Ibiza-Justiz gegen die ÖVP.
Dass die FPÖ nun gegen den Ausschluss der AfD gestimmt hat, könnte ein Indiz sein, dass sie aus den Ibiza-Erfahrungen tatsächlich etwas gelernt hat. Le Pen wird die lehrreiche Erfahrung, was es heißt, ohne echte politische Verbündete dem tiefen Staat gegenüberzustehen, erst noch selbst machen müssen.