Obwohl die Zwangsgebühren für den “unabhängigen” staatlichen Rundfunk jedes Jahr steigen, sinkt der Informationsgehalt kontinuierlich.
Wenn man heute erfahren will, was sich in der eigenen Stadt so abspielt, ist man auf niveaulose Boulevard-Blätter angewiesen (die in Österreich sogar gratis sind).
Wie Boulevard und Staatsfunk über das selbe Ereignis berichten:
oe24.at:
Flüchtling prügelt Sohn (6) ins Krankenhaus
Ein 28-jähriger Afghane hat am Montagnachmittag in einem Asylheim in Wien-Liesing seinen sechsjährigen Sohn brutal verprügelt. Selbst als das Kind nach den Schlägen zu Boden gestürzt war, trat der Vater noch mit den Füßen gegen den Buben. Das Kind wurde ins Spital gebracht und zunächst intensivmedizinisch versorgt.
wien.orf.at:
Vater verprügelte seinen Sohn
In einer Wohnunterkunft in der Ziedlergasse in Liesing schlug ein Vater mehrmals auf seinen sechsjährigen Sohn ein. Er sei von seinem Kind „genervt“ gewesen, gab er gegenüber der Polizei an. Der Vater wurde festgenommen
Hätte der ORF im gleichen Stil von einem Fußball-Match berichtet, hätte er wohl nicht einmal erwähnt, wer gegen wen gespielt hätte.
Die primäre Aufgabe von Journalismus ist es, die Bürger von der Realität zu informieren.
Jene Realität kann man dann zwar für seine Hörer/ Seher/ Leser und in einem Kommentar entsprechend bewerten.
Die Realität darf jedoch nicht von vornherein nur unscharf und verschwommen dargestellt werden, nur weil sie womöglich nicht zum geplanten Kommentar passen könnte.
Wenn ich mich über ein Fußball-Match informiere, möchte ich wissen, wer gegen wen gespielt hat, wer die Tore geschossen hat, wer wie viele Chancen hatte.
Solange jene Informationen wenigstens preisgegeben werden, darf mir ein Kommentator ruhig zu erklären versuchen, warum sich seine Mannschaft trotz einer haushohen Niederlage den Sieg verdient hätte.
Niemand würde jedoch für einen Sport-Sender bezahlen, nur damit er einen besonders originellen Kommentar über ein Spiel erzählt bekommt.
Was zählt, ist die gestochen scharfe Übertragung.