Es wäre dumm vom IS, die EM anzugreifen
Gilles Kepel ist Franzose – und einer von Europas Top-Terrorexperten. Die Gefahr eines Anschlags auf die EM hält er für groß. Aber er erklärt auch, warum das Sportfest für den IS ein Dilemma ist.
Viele der Zuschauer sind Muslime, ganz besonders in der Vorstadt von Paris.
(Die Welt)
Dumm ist es, die Motivation für Terror nach den eigenen humanistischen Maßstäben zu messen.
Schenk uns bitte ein Like auf Facebook! #meinungsfreiheit #pressefreiheit
Danke!
Beim Terror geht es nicht um Sympathien, sondern um das Gesetz des Handelns.
Und der IS hat nach seinen militärischen Niederlagen sehr hohen Handlungsbedarf.
Dass auch Muslime unter den Opfern sein könnten, würde den IS kaum abschrecken. Die meisten Terrorangriffe finden in der islamischen Welt statt, wo die meisten Opfer naturgemäß ebenfalls Muslime sind.
Während für die Amerikaner jeder tote muslimische Zivilist im Irak eine Niederlage bedeutete, konnte der „irakische Widerstand“, aus dem der IS später hervorging, jeden Toten als Erfolg feiern.
Warum es der IS trotzdem schwer haben wird, bei der EM zuzuschlagen, hat andere Gründe.
Die EM ist ein hartes Ziel.
Alle Veranstaltungen werden stark überwacht sein. Selbst für Selbstmordattentäter, die keinen Fluchtweg brauchen, ist es abschreckend, wenn die eigene Tat bereits im Vorfeld abgeblockt werden könnte und statt Märtyrer-Status eine lange Haftstrafe winkt.
Für eine Organisation, die gerade am absteigenden Ast ist, opfert man sich außerdem weniger bereitwillig auf als für eine Siegermannschaft.