Auf einmal ist die Empörung über Erdogans kleine Soldaten riesengroß: SPÖ-Stadtrat Jürgen Czernhorsky hat das Amt für Jugend und Familie angewiesen, „jugendgefährdenden Umtriebe“ zu untersuchen. Er fordert auch das Kultusamt im Bundeskanzleramt dazu auf, „endlich tätig zu werden“.
Dabei hatte Erdogan nie einen Hehl daraus gemacht, dass er die Moscheen als seine Kasernen und die Gläubigen als seine Soldaten ansieht. Es ist auch kein Geheimnis, dass Erdogan seine Soldaten in Europa aufgefordert hatte, mindestens 5 weitere Soldaten in die Welt zu setzen, um Erdogans Macht zu vergrößern. Wer sich nicht über Erdogans Babys freute, war natürlich ein kinderhassender Rassist.
Ausgerechnet die SPÖ, welche sich gegen den Willen der Brigittenauer für die Dammstraßen-Moschee stark gemacht hatte, möchte sich jetzt am schwarzen Kultus-Ministerium abputzen, das gegen die Umtriebe in der Moschee vorzugehen hätte. Kurz vor den nächsten Wahlen hockt man aber dann doch wieder mit Milli Görüs zusammen.
Besonders lächerlich ist auch die gekünstelte Entrüstung der IGGÖ. Die ATIB stellt darin die größte Fraktion dar und der Vorsitzende ist ein türkischer Bruder. Dass die IGGÖ nichts von den Vorgängen in einer ihrer größten Moscheen gewußt haben will, glauben wohl nicht einmal die grünsten Genossen.
Was sich in der ATIB-Moschee abspielt hat, ist allerdings nur die Spitze des militanten Islamisten-Eisbergs. Österreichs Tschetschenen waren zwar in erster Linie IS-Fans, aber seit dem Untegang des IS orientieren sie sich wieder verstärkt an Erdogan als Islamischen Führer. Ebenso stellen die syrischen Muslimbrüder, die Erdogan ins gelobte Asyl-Mekka geschleust hat, eine fünfte Kolonne für Erdogan dar.
Würde Erdogan seine türkischen Soldaten in Europa zum Jihad aufrufen, würden kampferfahrene IS-Tschetschenen und Syrer seine Truppen verstärken.