So mies und unnötig Bidens überstürzter Abzug aus Afghanistan war (die USA hatten seit Frühjahr 2020 keinen einzigen Gefallenen mehr zu beklagen), so drängt sich trotzdem die Frage auf, warum die Taliban nur von den USA und nicht von den Afghanen selbst und ihren 56 muslimischen Nachbarländern in Schach gehalten werden können.
Statt die laut westlichem Wunschdenken "unislamischen Taliban" zu bekämpfen, richtete der Emir von Katar ihnen 2013 in Doha ein Hauptquartier ein. Von dort konnten sie ihren Terror bequem steuern, obwohl sie in Afghanistan seit 2001 keine einzige Stadt jemals länger als 4 Tage gehalten hatten und lediglich über ein paar Bergziegen herrschten.
Der größte Sponsor des europäischen Regenbogen-Fußballs ist auch der größte Förderer der Islamisten. Diese Ignoranz gegenüber Katar wird Europa noch teuer zu stehen kommen.
Der mit vielen westlichen Milliarden gefütterte afghanische Staat kann sich zwar nun nicht selbst gegen die Taliban wehren, konnte es sich aber leisten, Hunderttausende seiner wehrfähigen Männer als "Schutzsuchende" nach Europa zu schicken. Schließlich kümmerte sich ja die NATO um die afghanische Sicherheit.
Stets wurde uns erklärt, dass Muslime nichts mit Taliban & Co zu tun hätten. Schon gar nicht, wenn sie nach Deutschland kämen.
Wie kommt es dann, dass der bei Deutschlands Türken über eine klare Mehrheit verfügende Erdogan, "keinen Widerspruch zwischen sich und den Taliban" sieht, sondern seine "Brüder" sogar für ihren "Kampf gegen alle imperialistischen Kräfte" lobt?
„Die Überzeugungen der Türkei stehen nicht im Widerspruch zu denen der Taliban.“ Mit diesem Satz sorgte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kürzlich für Aufregung. Die Türkei stehe an der Seite ihrer „afghanischen Brüder gegen alle imperialistischen Kräfte“, sagte er Ende Juli.
Quelle: Die Welt